Ansicht umschalten
Avatar von Beaker
  • Beaker

mehr als 1000 Beiträge seit 07.08.2001

"too big (and too good) to fail"

1. Youtube ist weltweit die einzige "kostenlose" Plattform, wo es sich für die Kreativschaffenden wirklich lohnt, Videos zu machen. (Es gibt diverse kleine Plattformen, wo es sich noch mehr lohnt, aber die setzen kostenpflichtige Abos voraus, was den Großteil des Publikums abschreckt.) Der Versuch, zu anderen Plattformen zu wechseln, läuft ständig, schlägt aber fehl. Selbst beim Streaming verliert Twitch als letzter großer Player immer mehr Content an Youtube. (Und Twitch arbeitet immer noch nicht wirtschaftlich)

2. Machen wir uns nix vor: Der Großteil des Publikums interessiert sich eh nicht für den politischen Kram und guckt unpolitische Sachen.

3. Eine totale Abschaltung wird mehr Unmut in der Bevölkerung erzeugen, als ein paar Propagandakanäle. "Brot und Spiele" gilt auch bei Zar Putin.

Nordkorea konnte nur Youtube abwürgen, weil sie es von Anfang an abgewürgt haben. Aber den Leuten erst Youtube geben, und dann wegnehmen, klappt nicht.

Und um ein eigenes Portal zu etablieren, reichen keine Strafen, sondern es muss ein brauchbares Geschäftsmodell her. Das wird nicht ohne massive, permanente Subventionen funktionieren, zumal der Markt eher klein ist. China konnte Bilibili etablieren, weil einfach genug Publikum da war.

Letztendlich wird sich auch Russland mit Youtube arrangieren müssen und kann nur versuchen, unliebsame Inhalte per Gesetz löschen zu lassen, wie es z.B. in der EU auch läuft.

Wenn hier einer Youtube abschaltet, dann wird es Google sein, und zwar für alle, weil sich das Geschäftsmodell nicht trägt. Auf das Geheule bin ich schon gespannt.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten