Prof. Dr. Klaus Moegling schrieb am 06.06.2022 20:14:
In der Tat: Die Frage der Reparationen und auch der Verfolgung von Kriegsverbrechen wäre zum richtigen Zeitpunkt zu klären - wäre allerdings nichts, womit man Russland an den Verhandlungstisch bringt.
Ja, und das ist ein ziemliches Problem, oder? Die Russen wissen natürlich auch, daß bei jeder Verhandlung auch diese Dinge zur Sprache kommen, und sie werden, solange sie sich stark genug fühlen, überhaupt nur verhandeln, wenn man ihnen auch in dieser Hinsicht entgegenkommt.
Das ist überhaupt das Problem, das ich seit den Jugoslawienkriegen mit solchen durch unterlassene Hilfeleistung für das Opfer der Aggression von außen erzwungenen Friedensschlüssen habe. Die eine Seite soll "schmerzhafte Zugeständnisse" machen, zB auf Gebiete verzichten, auf Reparationen oder die Verfolgung von Kriegsverbrechen. Und die andere Seite, was sind deren Zugeständnisse? Daß sie aufhören müssen, Menschen umzubringen und ganze Städte auszulöschen? Daß sie sich das Nachbarland nicht komplett einverleiben können, sondern nur zum Teil? Wie sieht denn ein "fairer Kompromiß" zwischen so einem Aggressor und seinem Opfer aus?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.06.2022 21:39).