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  • Porcupine17

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Re: Keine überzeugende Widerlegung von Kujat et.al.

Ulrike Simon schrieb am 23.11.2023 14:46:

6. Ein Großteil des Artikels ist der These gewidmet, Putin bilde sich die Bedrohung durch die NATO nur ein und benutze diese gefühlte Bedrohung als Vorwand und PR-Mittel, um seine wirklichen Pläne zu verdecken. Deswegen könne es Verhandlungen mit Russland erst nach seinem Rücktritt geben.
Dazu wird jeder wirkliche Diplomat sagen, dass es nicht darum geht, ob das was die Gegenseite empfindet, wirklich zutrifft, sondern darum, was diese Seite als real ansieht. Und hier ist es wieder Bennett, der sehr genau die russische Sicht darstellt und historisch begründet (die im Übrigen vielen westlichen Diplomaten und Politikern, einschließlich Biden und einschließlich der möglichen Folgen, durchaus bekannt war). Dieses Verständnis für die Befindlichkeiten beider Verhandlungspartner ist für Bennett die Voraussetzung für die erfolgreiche Arbeit eines Vermittlers.
Es würde hier zu weit führen, auf die Fakten einzugehen, die zeigen, dass die Russen außerdem auch genügend reale Gründe dafür hatten, sich bedroht zu fühlen. Dass die Ukraine mit NATO-Unterstützung eine schlagkräftige Armee aufbaute, ist jedenfalls nicht zu leugnen.

Niemand behauptet ernsthaft das Putin sich die Bedrohung durch die NATO einbildet. Es geht konkret darum ob es eine reelle Chance für NATO-Mitgliedschaft der Ukraine gab. Und das war ziemlich eindeutig Nein, weil dem jeder einzelne NATO-Staat zustimmen müsste. Das haben aber selbst Merkel und Holland schon 2008 abgelehnt als Russland noch schwach war.

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