"Angesichts der Bilder aus Ländern des Globalen Südens stellt sich die moralische Frage grundsätzlich neu: Machen wir es uns nicht zu bequem, wenn wir dem russischen Aggressor schulterzuckend die Schuld zuschieben? Welchen Anteil hat der Westen mit seinem Versagen der letzten drei Jahrzehnte, einen sicherheitspolitischen Ausgleich mit Russland zu finden? Und derzeit auf einen diplomatischen Ausweg zu drängen?"
Nein, die moralische Frage stellt sich nicht neu. Was der Autor hier fordert, ist eine absolute Sauerei und Zumutung. Der Westen soll sich besser um andere Probleme kümmern und die Ukraine sich selbst überlassen. Ist doch besser, wenn zigtausende Ukrainer sterben als die Menschen im globalen Süden. Die Ukraine soll bitteschön aufhören, um ihr Überleben zu kämpfen, weil der Eroberungs- und Vernichtungskrieg der Russen gegen sie sonst auch im Süden katastrophale Folgen hat.
Es gibt keinen diplomatischen Ausweg, solange Putin die Anerkennung der Annexionen zur Vorbedingung macht. Der Westen kann den Russen nichts anbieten, das ihm nicht gehört. Die Sicherheit Rußlands ist nur durch einen "Mann" bedroht, den gewissenlosen Kriegsverbrecher und Völkermörder im Kreml. Wenn es anders wäre, könnte Rußland mit mindestens derselben Berechtigung einen Eroberungskrieg gegen das Baltikum oder Finnland beginnen.
Schon die Behauptung, daß wir den Russen die Schuld "zuschieben", zeigt, wo der Autor steht. Jedenfalls nicht auf der Seite des um sein Überleben kämpfenden ukrainischen Volkes. Die Russen sind die Aggressoren, Kriegsverbrecher und Völkermörder. Dieser Krieg ist durch nichts zu rechtfertigen, und die Ukrainer haben jedes Recht der Welt, die degenerierten Plünderer, Folterer und Massenmörder mit unserer tatkräftigen Hilfe aus ihrem Land zu prügeln. Oder, Herr Chefredakteur?