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  • alle_guten_namen_sind_schon_weg

673 Beiträge seit 16.03.2005

Re: "Im Frieden plane für den Krieg...

BigLA schrieb am 31.05.2024 19:45:

Na ich würde die Ukrainer niemals als heilige bezeichnen und halte auch von dem Waffengejammer auch nicht allzuviel und sehe EU/Nato-Betritt der Ukraine für Zweifelhaft an. Also bitte durch meinen Kommentar nicht meine Meinung falsch formulieren bzw. vermuten😉.
Das ändert aber nicht meine Meinung zu der anderen Diskussion. Da gibt es auf allen Seiten keine wirklich "guten", aber hier in irgendeiner Form von Russlands Propaganda-Verlautbarungen in irgend einer Form zu verwenden ist eben ein Unding. Wenn man der Nato oder "DEM Westen" irgendwas vorwirft (was auch ggf. sicherlich auch mal zutreffend wäre) sollte man aus Richtung Russland den Ball aber mehr als flach halten!

Ich bin nicht verpflichtet hier irgendeine "fair and balanced" Berichterstattung zu betreiben. Wenn ich die deutsche, amerikanische oder westliche Politik kritisiere, dann weil ich das Lager als das meine betrachtet und glaube, dass wir für unsere eigenen Fehler verantwortlich sind. Ständig nur auf den anderen zu zeigen und zu schreien "der ist aber blöd!" ohne irgendein relevantes eigenes Problem zu lösen halte ich für Kindergartenniveau. Ich erwarte von Politikern, die meine Stimme wollen, mehr als das. Ob Putin ein Böser ist, ist mir ernsthaft komplett egal. Da bin ich nicht für verantwortlich, aber ich kann von meiner Regierung erwarten, dass sie verantwortungsvoll mit diesen Realitäten der Welt umgeht.

Statt wie vor dem 1. Weltkrieg irgendwem "Nibelungentreue" zu schwören (Unterstützung "solange wie nötig"), erwarte ich von meiner Regierung einen selbstbestimmten Plan. Statt permanent nur auf neue Befehle aus Washington zu warten, will ich lieber, dass meine Regierung für unser Land arbeitet. Und ja, ich wünsche mir, dass eine deutsche Regierung im Konfliktfall die Interessen Deutschlands über die Interessen der Ukraine stellt. Wenn unsere Aussenministerin ("egal, was meine Wähler denken") die Ukraine derart liebt, soll sie bitte dorthin auswandern und ukrainische Aussenministerin werden.
Es ist mittlerweile absolut offensichtlich, dass die ukrainischen Ziele, die Grenzen von 1991 zurückzuerobern, nicht die Ziele des Großteils der NATO Staaten sind. Wie geben den Ukrainern folglich gerade genug, damit sie nicht zusammenbrechen, aber nicht genug, um den Krieg nach ihren Zielen zu gewinnen. Wir können aber den Zielkonflikt niemals thematisieren, weil alle, die von der Linie abweichen (so wie ich jetzt hier...) sofort Verräter sind. Daher muss der Krieg ewig weitergehen. Das halte ich für einen sehr großen Fehler. Wir spielen also dasselbe gefährliche Spiel weiter bis die USA keine Lust mehr haben, die Russen doch noch vollständig durchbrechen oder eine neue ukrainische Regierung Waffenstillstand schliesst.
Wenn das Ziel war, Russland zu ruinieren, dann können wir klar feststellen, dass wir uns selbst ruiniert haben. Es wird Deutschland absehbar auf Jahrzehnte hinaus schlechter gehen und schuld sind nur wir selbst.

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