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Avatar von zur Erinnerung an Egon Bahr
  • zur Erinnerung an Egon Bahr

860 Beiträge seit 30.01.2017

Für wie klug hält der Autor die Leser?

"Als gestern am Donnerstag die Militäroffensive der russischen Armee begann, wurde in allen offiziellen Verlautbarungen des Kreml betont, dass es sich nur um eine Unterstützungsaktion der separatistischen Rebellen im Donbass handle. "
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Falschinformation (höflich ausgedrückt)

Sofort in seiner relativ kurzen Begründung für den Einmarsch gab Putin ganz am Anfang seiner Rede das Ziel "Demilitarisierung und Entnazifizierung der UKRAINE", später dann auch den Schutz des Donbass an. Das gehört zusammen, da die Neonazitruppen von Asow insbesondere im Donbass stationiert sind und Nachschub und vom Westen gelagerte Waffen im gesamten Land lagern, Munition, Flugzeuge natürlich auch Reservetruppen ect. Wenn man das nicht ausschaltet, kann man auch den Donbass nicht schützen. Außerdem ging es in der Rede um die Frage der atomaren Neubewaffnung der Ukraine. Deshalb wurde auch um Tschernobyl gekämpft. Das Ziel war ganz öffentlich umfassend angekündigt, als die ganze Ukraine betreffend.
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"die Vernichtung dortiger ukrainischer Spezialeinheiten."

Nachdem selbst die Tagesschau nach zahlreichen Zuschauerprotesten und einer Redaktionskonferenz die nette Bezeichnung "Spezialtruppen" für das neonazistische Asow - Militär zurücknehmen musste ( sie präsentierten sich mit Hakenkreuzfahnen und SS - Symbolen und verfolgen die gleiche Ideologie)und sie durch "Ultranationalisten" ersetzte ( ebenfalls noch beschönigend) wird uns hier auf Telepolis nun noch einmal das gleiche präsentiert. Will man hier das Niveau der Tagesschau noch unterbieten?
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"Währenddessen verstärkt sich auch in Russland die Antikriegsbewegung. Nach offenen Briefen von Prominenten gab es am gestrigen Abend in mindestens 44 russischen Städten spontane Antikriegsdemonstrationen"

Da ja selbst Nawalny über eine landesweite Anhängerschaft von ca. 2 % verfügt und bei einer Wahl in Moskau vor einigen Jahren über 20% erhieltlt geht es hier nicht in erster Linie um den Krieg sondern um die Gegnerschaft zu Putin. Würde es um den Krieg gehen, dann hätte dieser Personenkreis seit 2014 8 Jahre lang Zeit gehabt, gegen den Beschuss der russischen Bevölkerung im Donbass durch die Ukraine Protestdemonstrationen durchzuführen. Da das 8 Jahre lang unterblieb, müssen diesen Demonstrationen jetzt andere Gründe als der Krieg zu Grunde liegen. Wie die im Artikel angefeindete Sacharowa ganz richtig sagte: Russland ist in der Ukraine nicht einmarschiert, um einen Krieg zu beginnen, sondern um ihn zu beenden. Über die ersten 8 Jahre dieses Krieges wurde in Deutschland ja gar nicht berichtet. Wenn man in vielen Artikeln konsequent die Vorgeschichte weglässt, warte ich nur noch auf die Behauptung, die Russen hätten gegen Deutschland den Krieg begonnen und den armen Reichskanzler im Führerbunker ermordet. Wer hat denn den Krieg im Donbass begonnen? Das geschah auf Befehl von Poroschenko, der jetzt geflohen ist.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.02.2022 05:04).

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