Ach, der Whataboutism ist wieder da

Alda 42 schrieb am 14.12.2024 13:58:

So lange der Westen statt für das völkerrecht für eine regelbasierte Ordnung eintritt (inklusive Völkerrechtswidriger Angriffskriege z.b. im Irak) und einen Genozid ob Gaza (laut internationalen Gerichtshof) mit Waffen noch anheizt sollten wir selbst auch ganz vorsichtig sein, wenn es ums Völkerrecht geht.

Irak war nicht "der Westen", da hat sich ein Haufen westlicher Staaten rausgehalten.
Seit Gaza werden Waffenlieferungen an Israel von manchen westlichen Staaten auch zurückgefahren. Und obendrein hatten die Palästinenser UND die Israelis genügend Gründe und Anlässe, um übereinander herzufallen, während weder die Ukraine noch die NATO in den letzten 20 Jahren Russland bedroht oder beeinträchtigt haben.

Aber du lenkst von diesem Unterwerfungskrieg ab, den Russland führt, indem du ganz andere Vorgänge damit gleichsetzt.
Ablenkung zusammen mit falschen Gleichsetzungen - das erfüllt die Kriterien für einen Whataboutism.

Es ist schwierig das anderen vorzuwerfen wenn man sich selbst nicht drum schert.

Ja, das ist halt falsch. Man schert sich durchaus darum.

Interessanterweise stört das bei uns aber kaum jemanden, ist nur böse wenn es die anderen tun.

Es gibt sogar eine Partei, die mit einem Wahlkampf besonders diese sich daran Störenden angesprochen hat, und die haben für eine erste Wahl und so kurz nach der Parteigründung einen sehr beachtlichen Wahlerfolg eingefahren.

Diese Aussage von dir ist also komplett falsch.

Also prinzipiell haben sie Recht, aber dann bitte auch konsequent auf einen Seiten.

Klar, ist doch konsequent.
Die Kritik an den Irakkriegen und jetzt an der Gaza-Operation sind ja auch kaum zu übersehen, außer man schaut ganz bewusst weg.

Dass die Kritik inhaltlich anders aussieht - herrje, die Gründe waren ja auch verschieden.
Irak: Erst Einmarsch in Kuwait (das war sogar ein berechtigter Kriegsgrund), danach hat Hussein den Amis immer noch auf der Nase rumgetanzt (das war kein berechtigter Kriegsgrund, aber andererseits hält sich mein Mitleid für Hussein sehr in Grenzen).
Gaza: Da sind beide Seiten nicht nur krass rechtswidrig, sondern auch humanitär widerlich.
Ukraine: Ein nicht bedrohter Staat beginnt mit Destabilisierung, und als das nicht fruchtet, bricht er einen Unterwerfungskrieg vom Zaun.
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