DcPS schrieb am 14.12.2024 09:50:
(schnippel)
Sicher war es dumm, russisch verbieten zu wollen, in der Ostukraine. Faschismus ist es deshalb nicht. Was will die Ukraine denn tun, wenn dort nach wie vor russisch gesprochen wird? Gar kein Problem, bei der Ähnlichkeit der Sprachen, um sich zu verständigen. Es ist eher ein Besitzproblem, die Unfähigkeit, geschichtliche Veränderungen zu akzeptieren.
Das ist leider auch nur eine der vielen Lügen der russischen Propaganda.
Russisch ist nie irgendwo in der Ukraine verboten worden - bis heute nicht. Es gab als Reaktion auf die russische Besetzung der Krim und den Krieg im Donbass 2014 die Entscheidung des ukrainischen Parlaments, das Gesetz zu Minderheitensprachen in der Ukraine außer Kraft zu setzen (mit einem weiteren Gesetz). Dieses Gesetz wurde aber vom ukrainischen Präsidenten nie ratifiziert, es trat nicht in Kraft. Weil davon auch Rumänisch und Ungarisch als Minderheitensprache in der Westukraine betroffen gewesen wären, hatte sich auch die EU dagegen ausgesprochen, dieses Gesetz zu beschließen und zu ratifizieren.
Was deutlich größere Auswirkungen gehabt hat ist ein Gesetz, das die ukrainische Sprache begünstigen will und dazu zwingt, dass russischsprachige Druckwerke auch in den Gebieten mit russisch als Mindenheitensprache nicht mehr als 50% des Angebots ausmachen dürfen und dass von einheimischen Druckerzeugnissen auf Russisch auch immer eine Ausgabe auf Ukrainisch erscheinen musste. Das hatte indirekt zur Folge, dass russischsprachige Ausgaben teilweise von ukrainischen Verlagen nicht mehr in der Ukraine verkauft werden konnten - Zielmarkt war sowieso oft Russland, da die Autoren in Russland ihre Themen oder Ansichten aus politischen Gründen nicht mehr publizieren konnten.