Und genau das ist dann Relativierung: Alle sind gleichermaßen miese Völkerrechtsverletzer, und dann kommt raus, dass die Russen nicht schlimmer als Andere sind, und die durchaus relevanten Unterschiede fallen dann unter den Tisch.
Und diese unzulässige Gleichsetzung ist nun mal ein klassisches Merkmal von Whataboutism.
Die Überheblichkeit ist, dass sie meinen festlegen zu können welche Völkerrechtsverletzung besser oder schlechter ist, was macht sie oder den Westen zu einem geeigneten und objektiven Richter darüber? Jedes Land meint natürlich nur aus den besten Gründen das völkerrecht zu verletzen (bzw meint das hat nicht zu tun).
Ich würde ihnen zustimmen, dass real jedes Land das selbst auslegt und bewertet, das ist aber subjektiv und dann eben nicht geeignet dem anderen vorzuwerfen "du verletzt das völkerrecht" und die eigenen Übertretungen dabei zu ignorieren, genau das war mein Punkt bzgl dem Kommentar von meis1. Das ist unglaubwürdig und scheinheilig, klar für jeder den anderen für schlimmer, das sagt objektiv Stendal gar nix aus und wird von beiden Seiten für Propaganda missbraucht.
Nein, nur moralisch weniger schlecht.
Aber auch hier differenzierst du nicht, sondern machst einen auf Absolutismus und lässt alles aus dem Völkerrecht unter den Tisch fallen.
Wilde Behauptung, ich kann genauso behaupten wer die eigenen Völkerrechtsverletzung unten den Tisch fallen lässt (wie meis1 Tat) differentiate nicht. Immerhin sehe ich Probleme auf beiden Seiten und ich habe keinerlei Bewertung abgegeben wenn ich für schlimmer oder besser halte, meine Aussage passt eigentlich zu ihrer, ein reiner Bezug auf das Völkerrecht und das nur auf eine Seite bezogen ist undifferenziert und Unsinn, genau wie es Unsinn ist das völkerrecht einseitig einzufordern, entweder sind wir uns einig, dass es prinzipiell für alle gilt (das ist erstmal unabhängig davon wer sich real daran hält).
Das Völkerrecht war noch nie verbindlich.
Wahrscheinlich ist es auch gar nicht verbindlich zu machen, die Kollateralschäden einer wirksamen Durchsetzung wären viel zu hoch.
Natürlich kann die UNO das völkerrechtlich nur mit Hilfe der Staaten durchsetzten und die machen gerne ein Veto oder sind doch nicht einig, aber das geht an Punkt vorbei. Die Frage ist erstmal, akzeptieren alle Beteiligten, dass alle sich prinzipiell an das Völkerrecht halten sollten oder gibt es schon welche die meinen sie stehen darüber und es gilt nur für den Rest oder nur wenn es einem gerade in den Kram passt. In letzten Fall, können wir uns sparen überhaupt über Völkerrecht zu sprechen, dann gilt einfach das Recht des stärkeren weil jeder dann einfach auf den anderen und seine letzten unprovozierten Völkerrechtwidrigen Krieg verweist um seine eigenen Verstöße zu rechtfertigen (das ist genau der what aboutism den sie gerne unterstellen).
Das Völkerrecht ist eine von vielen Messlatten, die Staaten einander(!) anlegen.
Verstöße können schlimm oder weniger schlimm sein, und jeder Staat findet andere Aspekte wichtig, deshalb gibt es hier nicht mal ein einheitliches, eindeutiges Urteil.
Ihnen ist schon klar dass sich nicht jeder Staat ein eigenes Völkerrecht ausdenkt sondern das ganze ist festgeschrieben und laut diesen Regeln entscheidet die UNO nicht jeder Staat für sich. Da hält sich keiner mehr dran und alle beschuldigen auch gegenseitig und agieren zum eigenen Vorteil.
Und schon sind wieder nur noch die westlichen Staaten bei Verstößen... das ging aber schnell vorbei mit dem Lippendienst an "auch Russland verstößt dagegen"...
Sie meinten der Irak Krieg ist ja schon so alt und zählt deshalb irgendwie nicht mehr, ich habe nur gezeigt dass dies ein unsinniges Argument ist. Diese andauernde Unterstellungen ist billig und etwas lästig. Ich habe nie behauptet Russland verstoße nicht gegen das Völkerrecht noch das Russland besser oder schlechter als andere sind, das sind reine Unterstellungen ihrerseits. Es gibt überhaupt keinen Streit darüber, dass Russland mit dem Angriff Rad Völkerrecht verletzt, dass muss ich nicht in jedem Absatz wiederholen.