Vladimir Pavlyukov hatte ständig Ärger mit dem Gesetz. In Wolgograd, wo der Mann lebte, bedrohte er Passanten in der Öffentlichkeit, fluchte, randalierte und prügelte sich, soff und nahm allerlei andere Drogen. Seine Gerichtsakte wurde dicker und dicker.
Im Frühjahr 2017 war seine Freundin so verzweifelt, dass sie den Kerl umbringen wollte. Während er besoffen auf der Coach lag, wollte sie ihn mit einem Messer erstechen. Der Stich war nicht tödlich, Vladimir wachte auf, entriss ihr das Messer und tötete damit sie selbst. Vladimir bekam dafür 11 Jahre.
In einem forensischen Gutachten ein paar Jahre zuvor war Vladimir eine psychische Störung attestiert worden, verbunden mit einer Opiatabhängigkeit. Und auch während seiner letzten Haftstrafe wurde Vladimir Anfang 2022 in die Pychiatrie eingewiesen. Trotzdem landete der Mann bei der Gruppe Wagner, er wurde Mitte März 2023 in Wolgograd mit 45 Jahren begraben.
Warum ich dies Fall hier schildere? Weil der Autor nicht auf den Gedanken kam, dass jener Mann, der das Wagner-Roulette überlebt hat, eigentlich kein Krimineller war, sondern ein Mensch mit einer schweren psychischen Störung. Und weil es kein Einzelfall ist, dass gerade solche Menschen gerne als Kanonenfutter an der Front in die erste Reihe gestellt werden. Die Gesellschaft ist froh, diese Menschen los zu werden. Ich würde eher von einer modernen Form der Euthanasie reden.
Die meisten aus der Haft rekrutierten Söldner sind allerdings Kleinkriminelle und Dummköpfe jedweder Art. Die im Suff sich gegenseitig abstechen oder den Freund oder Nachbarn beklauen, um die nächste Flasche Wodka zu besorgen.