Ansicht umschalten
Avatar von Lieblingsuser
  • Lieblingsuser

mehr als 1000 Beiträge seit 20.03.2024

Bezeichnend auch die Doppelmoral

Der Sektor, der in Rußland tatsächlich in ungesundem Ausmaß wächst, ist die Waffenproduktion. Die Ausgaben lagen im letzten Jahr bei 40% des Staatshaushalts, in diesem Jahr sollen sie nochmal um 25% steigen. Der russische Staat wird dann also jeden zweiten Rubel für Waffen und Munition ausgeben - und da sind die Schattenhaushalte noch gar nicht dabei. Das ist kein organisches Wachstum, keine Investition in "die Wirtschaft".

Während 100 Mrd für die Bundeswehr massiv kritisiert werden, werden die 50% des russischen Staatshaushaltes für die Produktion von Tötungsequipment doppelmoralisch als wirtschaftlicher Erfolg gefeiert. Was sagen denn die Friedensbewegten dazu?

Ein paar Meldungen aus der Wirtschaft außerhalb der Waffenproduktion: Mehrere der größten Konzerne und Banken Rußlands stehen kurz vor der Pleite. Die wahre Inflation liegt irgendwo bei 40%, jedenfalls weit über den gemeldeten 8%. Zinsen von 21% blockieren Investitionen. Von 108 geplanten Passagierflugzeugen wurden in den letzten drei Jahren ganze sieben gebaut. Die Staatsbahn versucht, ehemalige Beschäftigte aus der Rente zurückzuholen, weil ihr 30% Personal fehlen. Genauso fehlt ihr aber auch Ausrüstung aller Art. Städtische Betriebe stehen vor dem Kollaps. In Königsberg werden seit Jahresbeginn Lebensmittelmarken wie zu den schlechtesten Zeiten der Sowjetunion ausgegeben, andere Oblasten wollen folgen. Die Duma berät über die Einführung der Kinderarbeit.

Was spricht eigentlich dagegen, diese Fakten in den Artikeln zu erwähnen, anstatt immer nur ein rosiges Bild zu zeichnen?

Bewerten
- +
Ansicht umschalten