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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Re: Irreführende Aussagen

Species 8472 schrieb am 01.04.2024 10:32:

Um nur ein Beispiel aus einer langen Reihe zu nennen: Im März 2023 beglückte uns das - nach deiner Definition "unseriöse"? - britische Verteidigungsministerium mit eben dieser Behauptung: "Den Russen gehen Waffe und Munition aus. Sie müssen schon mit Klappspaten kämpfen." Das wiederum wurde in diversen Medien, von SPON über SZ bis FAZ - und natürlich auch BILD & Co -, wiederholt.

Gib mir mal den Link.
Solche Aussagen können ja immer unter Einschränkungen sein.

Die Aussage von Erwin Heirich, über die wir hier diskutieren, ist sowieso eine andere:

Den Russen geht seit Monaten die Munition, die Soldaten, der Kraftstoff - ach einfach alles aus.
Die Kämpfen mit Klappspaten und klauen Kloschüsseln, weil sie die von daheim nicht kennen.
So wird es doch fast stündlich berichtet.

Das ist natürlich Blödsinn. Das wird heute eben nicht stündlich berichtet; Sachen von März 2023, die damals auch nur für eine relativ kurze Zeit die Runde machten, bis die Russen ihren Munitionsmangel doch wieder in den Griff gekriegt haben, würden heute wohl nur von ganz offen unseriösen Quellen gebracht. Wahrscheinlich nicht mal von Boulevardblättern.

Das mit den geklauten Kloschüsseln war erst Recht Blödsinn. Jedenfalls nicht für "die Russen"; geklaut wurde wohl für zuhause oder zum Verkaufen, die Soldaten leiden unter Geldmangel und plündern wie jede unterbezahlte Armee.

Das mit dem Kraftstoffmangel habe ich noch nie gesehen, ich vermute, das ist einfach erfunden. Die übliche Trolltaktik, einfach mal jede Menge Unsinn rauszuhauen und die Gegenseite mühselig das Gegenteil beweisen lassen; WebX versucht auch gerade, mir Rechercheaufwand aufzudrücken, statt selbst Quellen zu nennen, und bei sowas spiele ich nicht mit.

Es gab übrigens wirklich eine Phase, in der Munition bei den Russen sehr knapp wurde.
Da wäre das "mit dem Klappspaten kämpfen" tatsächlich seriös gewesen, solange es nicht als zu erwartender Dauerzustand dargestellt wurde. Und selbst das könnte eine Fehleinschätzung gewesen sein, nicht Unseriosität; bisher habe ich die Briten jedenfalls noch nicht dabei erwischt, klar unseriös zu berichten, und würde nicht erwarten, dass die Munitionsmangelberichterstattung bewusst falsch war.
Aber mal gucken, ob du mir einen Link nennen kannst, dann schaue ich mir das mal näher an.

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