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Re: Nachtrag ohne Kommentar.

StartCenter schrieb am 08.02.2021 00:40:

Veröffentlicht: Freitag, 05.02.2021 12:21

Kritik und Zweifel an der emotionalen Geschichte der Dortmunder Friseurin Bianka

https://www.radio912.de/artikel/kritik-und-zweifel-an-der-emotionalen-geschichte-der-dortmunder-friseurin-bianka-854686.html

Jetzt einmal unabhängig von dieser speziellen Geschichte:
Was ich nicht verstehe ist momentan der Tamtam, der um Friseure gemacht wird.
Hier (AT) z.B. sind die Leute happy, dass die Friseure wieder aufmachen. Da ist es dann auch okay, dass der Abstand geringer ist als bei einem Restaurant mit Filtersystem usw.
Das ist für mich dann nicht mehr nachvollziehbar.

und die Begründung, dass Friseure nun einmal auch wichtig für ein gepflegtes Äußeres sind, ist für mich auch nicht stichhaltig.
a) sind eine Menge Menschen im HO, z.T. müssen sie sich nur selten zeigen und kaum ein Arbeitgeber wird jetzt wohl durchdrehen nur weil der Arbeitnehmer nicht perfekt frisiert ist
b) es sind auch andere Dinge für ein gepflegtes Äußeres wichtig bzw. auch für ein gesundes --- warum beispielsweise sperren Friseure wieder auf, während die Fußpflege geschlossen bleibt?
(Überspitzt gesagt: Feigwarzen, eingewachsene Nägel, eitrige Nägel, Entzündungen - egal. Hauptsache, die Frisur sitzt) Von der von mir des öfteren schon angesprochenen Physiotherapie ganz zu schweigen.
Die einzigen Möglichkeiten, die sich noch entfernt auftun, sind sehr sehr teuer, denn man muss per Taxi hin und zurück und sie selbst bezahlen und bekommt nur einen Bruchteil erstattet. Die Möglichkeiten, die von der KK übernommen werden, sind schon seit langem nicht mehr vorhanden.

Was ich auch als vertane Chance bisher sehe ist das Miteinander
Statt dass Künstler, Freiberufler, Friseure... sich zusammentun und mal gemeinsam über prekäre Tätigkeiten, Scheinselbständigkeit usw. reden und darüber, was die Politik ja endlich umsetzen sollte, bittet jeder für _sein_ Eckchen um Solidarität, was den Rest angeht, gilt dann weiterhin "nach mir die Sintflut"

Genauso wie beim Journalismus - plötzlich sollen sich alle Journalisten solidarisch verhalten. Als wenn sie in den letzten 20 Jahren solidarisch waren und sich die festangestellten über die Nöte der Freiberufler und (Schein)selbständigen aufgeregt hätten oder da mal gefordert hätten, es solle faire Löhne bzw. Honorare geben.
Seit ich angefangen habe, Euros für einen Artikel zu bekommen, liegen die Honorare, egal wo, zwischen 80 und 100 Euro pro Artikel. Egal wie recherchiert etc.
Da hat sich seitdem nicht einmal etwas erhöht.
Es wäre jetzt wirklich auch Zeit für branchenübergreifende Solidarität und ein Miteinander und für das Erstellen gemeinsamer Konzepte, aber stattdessen erlebe ich eher ein "mir geht es schlecht, helft mal" und ich schätze, wenn die Pandemie vorbei ist, wird wieder jedem das Hemd näher als die Hose sein.

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