- unter Mithilfe von Journalisten - solange sie, aus einem Traditionswählerspektrum heraus, trotz eigentlich anzunehmendem besserem Wissen, weiter gewählt wird. So wie einige Mitglieder angeblich "mit geballter Faust in der Tasche" trotzdem für Gabriel gestimmt und ein noch schlechteres Ergebnis verhindert haben. Die Mitgliedschaft in dieser Partei scheint teils auf imaginär-affektiven Vorstellungen zu beruhen (das Phantasma des sozialen Versprechens), teils auf der illusorischen Vorstellung auch respektabler Mitglieder (z.B. Ex-MdB Peter Conradi), in dieser Partei noch etwas zu bewirken oder mit ihr noch etwas verhindern zu können. Das sind Illusionen. Die schiere Machtperspektive als Testosteron-Booster mag beim konservativen Teil auch eine Motivation zu sein - auch wenn die Macht nichts mehr Gutes bewirkt.
Solange die SPD sich stets noch als Mehrheitsbeschaffer in Position bringen kann, und nicht signifikante Mengen an SPD-Mitgliedern eine intellektuelle Verantwortung realisieren und sich fragen: Wozu ist die SPD noch gut, und austreten - was ihre Pflicht wäre - ist nur Negatives zu erwarten. Auf eine Reform des hinter den Verhältnissen herhinkenden Parteiensystems ist nicht zu hoffen.
Stets ein Wunder: die Gruppe der Parteienversteher-Journalisten. Für die CDU gibt es sie zuhauf, sie sind in praktisch jeder Redaktion verankert. ("Was muß die CDU tun um Wahlen zu gewinnen".) Dasselbe gibt es auch für die SPD, z.B. aktuell der Beitrag von Martin Reeh in der taz. "Schluss mit der Bastakultur. - Die Zeit der Honecker-haften Ergebnisse für Parteichefs ist vorbei. Von der neuen innerparteilichen Demokratie könnte die SPD profitieren"., so der Titel (http://www.taz.de/Kommentar-zum-SPD-Parteitag/!5257119/) - Wo lebt der Mann? Wo ist das Ende der Bastakultur? Es ist nicht da, wo den Mitgliedern, als ein sappiger Quasi-Bonus der Mitgliedschaft qua Machtteilhabe und "Mitreden", ein bißchen Mitbestimmung versprochen wird, z.B. darüber wie wieder in die Kriege gegangen wird.
Aussichten: trübe. Auch dank des deutschen pimperlichen Macht-Michel-Journalismus.