Es ist eigentlich überraschend, dass ausgerechnet Hartz IV so sehr verhasst ist. Und dass das der SPD angekreidet wurde.
Auch zuvor gab es ja Sozialleistungen, die waren aber extrem unübersichtlich und schwer zu kriegen. Und schon gar nicht höher. Im Gegenteil, für jede Kleinigkeit musste man sich vor Gericht durchklagen. Ganz viele beantragten erst gar nicht, was ihnen zugestanden hätte. Eheähnliche Gemeinschaften gab es auch damals, dass also andere für einen zahlen sollten. Und wer nicht arbeiten wollte, kriegte auch damals nichts. Und Vermögen wurde auch damals angerechnet. Anscheinend erinnern sich viele nicht mehr richtig ans vorher.
Hartz IV hat das alles vereinheitlicht und enorm vereinfacht. Viele tatsächlich Arme haben davon sehr profitiert und endlich ein verlässliches Auskommen bekommen.
Und auch bei nicht wenigen Arbeitswilligen hat die Wiedereingliederung funktioniert, die vorher keine Chance hatten. Die haben jetzt einen Job und zahlen Steuern.
Dass arbeitsscheues Gesindel bei Hartz IV nicht punkten können, ist eher eine positive Eigenschaft dieses Systems.
Wo bleibt hingegen die Kritik an der Mehrwertsteuererhöhung? Streikverbot? Urheberrechtswahnsinn? Grundsteuer? Abschaffung der Vermögenssteuer? Enteignungsdebatte?
Da gäbe es mehr als genug Gelegenheit, mit mehr Berechtigung zu maulen...