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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Durchgequotet und verlinksrutscht

Wenn man sich das Elend der SPD einmal zu Gemüte führen will, lohnt sich ein Blick auf die Landtagswahlen
NRW: 31,2 % (2. PLZ)
Bayern: 9,7% (5.)
BW: 12,7 % (4.)
NI: 36,9 % (1. 3,3% Vorsprung zum Zweitplatzierten)
HE: 19,8 % (3.)
RLP: 36.1% (1. 1,3%)
SN: 7,7% ( 5.)
BE: 21,6% (1. 4%)
SH: 27.3% (2.)
BB: 26,2% (1. 2,7%)
ST: 10,6% (4.)
TH: 8,2% (4.)
HH: 39,2% (1. 15%)
MP: 30,6% (1. 9,8%)
SL: 29,6% (2.)
BR: 24,9% (2.)

Na, das sieht ziemlicht trübe aus.
Im Süden ist die SPD zur Kleinpartei abgeranzt.
Die drei Dickschiffe stellen aber schon die Hälfte der Wähler. Das wird wohl nixs.
Lediglich in den Zwergstaaten Hamburg und Mäc Pom hat die SPD eine wirklich sichere Bank.

Woran liegts?
Tja:

artin Schulz an der Spitze nur klägliche 20,5 Prozent - sondern um die Erringung der Kanzlerschaft.

Tja, der Schulz teilte das Schicksal seiner Vorgänger. Mit der alten sozialdemokratischen SPD wäre er sogar Kanzler geworden, aber er war nur eine Strohpuppe für die Wähler, wie alle seine Vorgänger nach Schröder.
Das Zepter führte die Parteilinke mit ihrer damaligen Gallionsfigur Andrea Nahles.
Die hatte sich damals noch nicht entpuppt und selbst getraut. Tja, die wurde ja auch nie gewählt, sondern kam immer über die Landesliste rein.

Nur einen Tag nach dem desaströsen Abschneiden bei der Bundestagswahl am 24. September 2017 ..
Doch der Weg in die erneuerte große Koalition war nicht einfach.

Nein, das ganze Gehampelt hatte mit internen Schachzügen von A.Nahles zu tun. Der Schulz wollte die SPD in die Opposition führen und hätte dort vielleicht sogar die SPD wieder auf Spur bringen können, aber da zog die Dame die Notbremse und bootete ihn aus.

Nach dem Rücktritt von Andrea Nahles im Juni 2019

Dann hatte diese Heldin alle Zügel an sich gerissen und war gleichzeitig:
1.) Alleinerziehende Mutter
2.) Pendete zwischen ihrem Kaff in der Eifel, Bonn und Berlin
3.) Wollte als Parteivorsitzende die Partei auch programmatisch erneuern.
4.) Und war gleichzeitig Fraktionsvorsitzende
Eine Hybris sondersgleichen, die dann auch nur Darmwinde erzeugte, bis die "Genossin" die Flucht antrat.
Wer sich da an AKK erinnert fühlt, liegt nicht wirklich falsch.

Nein, die Ursache für das Elend der SPD läßt sich leicht erklären.
Die SPD war einmal die Partei des kleinen Mannes. Des Arbeiter und Angestellten, der den Wohlstand der Republik errackerte und auch die Sonne sehen wollte.
Der typische SPD-Abgeordnete und Funktionär hatte früher Stallgeruch:
1.) Er war Teil seiner Wählerschicht und nach seiner Ausbildung entsprechend Berufserfahrung gesammelt.
2.) Oft wurde dann ein Studium später draufgesattelt.
3.) Man sprach die Sprache der Arbeiter und kleinen Angestellten, hatte Kontakt in die Firmen und Gewerkschaften und kannte deren Sorgen und Nöte.

Vor allem die Jungsozialisten unter ihrem Vorsitzenden Kevin Kühnert rebellierten gegen die Wiederauflage der "GroKo".

Den Studienabbrecher ohne Berufsausbildung und 2 Jahren Beruferfahrung im Call-Center hätten die Genossen früher wieder spielen geschickt.

Die Kernwählerschaft der SPD hat nach Schröder folgendes lernen müssen:
Die ganzen sozialen Wohltaten der SPD kommen ihnen garnicht zu gute, weil der Bezieherkreis kleingerechnet wurde. Nein, die dürfen sogar dafür zahlen.
Nur das Prekariat und Minderleister fahren mit der SPD gut.
Auch so ein Knaller war die sog. "Respektrente", bei dem Leute die weniger gearbeitet und eingezahlt hatten, hinterher mehr herausbekommen.

Auch die SPD ist für eine erhebliche Falte in unserem Sozialsystem verantwortlich:
D.h. mit Transferleistungen steht man nicht schlechter da, als wenn man einer Beschäftigung nachgeht. Die ganzen kleinen Leute werden um den Lohn ihrer Arbeit betrogen, weil die Leistungen daraus schamlos verrechnet werden.
Warum sollten die noch die SPD wählen?

Aus diesem Mitgliederentscheid ging im November 2019 das Duo Saskia Esken/ Norbert Walter-Borjans als Sieger hervor.
Die Niederlage des Bundesfinanzministers und Vizekanzlers Olaf Scholz gegen nahezu unbekannte Politiker war eine große Überraschung.

Nein, so unbekannt war der Norbert Walter-Borjans nicht. Der hatte als NRW-Finanzminister die CD´s mit den Steuerbetrügern gegen den ausdrücklichen Willen von Schäuble erworben. Das hatte ihm einen großen Respekt eingebracht und dann auch ins Amt getragen. Leider war danach tote Hose.
Die Saskia Esken ist ja vor allen Dingen durch die Faselei von dummen Zeug aufgefallen.
Im Grunde haben beide schon wieder ihre gute Zeit hinter sich. Oder erwartet jetzt irgendjemand noch den großen Neuanfang?
Der Olaf Scholz ist präsentabel, aber steht wieder einmal allein auf weiter Flur, mit einer SPD ohne Plan und ehrlicher Agenda.

Das Elend der SPD hat einen einfachen Grund: Die Quote.
Durch die Quote haben die Seilschaften sich als einzige Karrieremöglichkeit etabliert.
Die Parteimitglieder werden von den Frauen- und Genderbewegten nurnoch zum Plakatekleben und Standarbeit gebraucht und darauf hatten die einfach keinen Bock und sind ausgetreten.

Die Nomenklatur der SPD hat einmal ganz scharf gerechnet:
1.) Auch bei einer herben Wahlniederlage fliegen ja praktisch nur die Hinterbänkler raus. Für das "Spitzenpersonal" mit hohem Listenplatz gibt es keine Arbeitsplatzgefährung. Daher ist es auch wichtiger den Parteibonzinnen in den Arsch zu kriechen, als sich um die Belange der Wähler zu kümmern.
2.) Dank unseres schiefen förderalen Systems bleibt uns die SPD noch lange Zeit in der Schattenregierung erhalten. Bis die in Bundesrat nicht mehr die zustimmungspflichtigen Gesetze blockieren kann, vergehen noch etliche Jahre.

Daher ist Regierung oder Opposition ziemlich pumsig. In der Regierung gibt es noch fette Posten abzugraben.

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