Alles richtig, das aber dann nur dem "bösen" Vorstand anzulasten, entlässt die Basis doch etwas zu leicht aus der Verantwortung. Immerhin haben die JEDES MAL frei für den Verbleib in der Koalition stimmen können. Was sie denn auch JEDES MAL frei gemacht haben. Das alleine ist schon "schön blöd"...sorry, ..., dann aber danach quasi als Protest...huhuhuhu, wie revolutionär, sich für ein Duo gegen den Vorstand zu entscheiden ist nicht progressiv, sondern nur noch schizophren. Klar haben die im Vorstand natürlich alle Mittel (inklusive des Opportunisten Kühnert) angewandt , um bei den entscheidenen Abstimmungen das Ergebnis 2017 in Richtung GroKo zu beeinflussen (übrigens unter kräftigerr Hilfe der MSM und unter sehr kreativer Umgehung des Grundgesetzes), aber...man muss sich ja nicht beeinflussen lassen und kann ja auch mal selber die eigenen grauen Zellen bemühen, oder?
Und spätestens wenn ein Kevin Kühnert als "Vorzeigefeigenblattrevoluzzer" eine Titelstory in der Neolib-Hochglanzpostille Spiegel bekommt und dort hochgelobt wird, sollte man skeptisch werden, wenn nicht, sollte man sich vielleicht fragen, ob man durch das eigene politische Engagement nicht mehr Schaden als Nutzen anrichtet und sei es auch nur als einfaches Parteimitglied. Da fehlt dann einfach ein ganz gehöriges Maß an politischer Reife (aber natürlich halten sich alle immer für besonders schlau).
Nichts desto trotz, ist natürlich nicht nur die Basis schuld. Die Situation ist dennoch sehr simpel: Solange die Seeheimer das Sagen haben, wird sich dort nichts ändern und die SPD ein Feigenblatt des Neoliberalismus bleiben. Zu einem gewissen Teil haben das die Wähler erkannt zum Anderen hat die SPD aber auch die Zustimmung ihrer neoliberalen und transatlantischen Protegès verloren, die die SPD als ausgebrannt sehen und sich daher jetzt den Grünen als progressiven Stimmensammler zum Erhalt der Illusion einer Demokratie unter voller Lobbykontrolle zuwenden.
Nicht umsonst werden die Namen Habeck und Baerbock fast täglich durch die transatlantischen Postillen gejagt, was sie dann auch ganz brav mit (von Agenturen eingeübten?) Hasstiraden gegen Russland und Nord-Stream 2 belohnen. Da macht es dann auch rein gar nichts, wenn Frau Baerbock mit Kobolden und Netzspeichern einen Vogel nach dem anderen in Bezug auf Kompetenz abschießt. Kompetenz ist keine notwendige Bedingung für politischen Erfolg, transatlantische Unterwürfigkeit und Bilderberg-Kompatibiltät dagegen schon.
Wenn man also die Diskussion um die SPD führt, muss man fragen, warum die transatlantischen Eliten den Stab über sie gebrochen haben, wo sie doch eigentlich ALLES bis zur Selbstverleugnung zu deren Wohle getan hat. Nun, das Abschöpfen durch Sozialabbau ist wohl einfach erschöpft. Die Renten sind zerstört, das Gesundheitswesen privatisiert etc., da ist nicht mehr viel zu holen, dass man eine "soziale" Partei als trojanischen Pferd zum weiteren Abbau benötigt. Umwelt ist das neue Sozial. Klima/Umwelt und Green-Deal sind die neuen Frames, mit denen das Abschöpfen geplant ist. Und das lässt sich nun mal mit den Grünen als "Label" besser unters Volk bringen. Bestes Beispiel ist Nord-Stream 2, nur mit den Grünen als Frame lässt sich prima verkaufen, dass man lieber umweltschädliches Fracking aus USA bevorzugt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.02.2021 14:49).