MichaelDi schrieb am 20.02.2021 16:59:
Die Cum-Ex-Geschichte hat der CDU und anderen etablierten Parteien auch nicht geschadet. Das ist nicht der Punkt, warum die SPD so schlecht dasteht!
Der CDU schadet interessanterweise nie wirklich etwas. Und ihr Niedergang geht deutlich langsamer als der der SPD.
Mir ging es bei dem Beispiel nicht darum ob es dem Ansehen schadet, sondern dass er als Finanzminister die Entscheidung der De-facto Amnestie der CumEx Geschäfte zu verantworten hat. Damit viele gestohlene Milliarden verschenkt hat.
Das so eine Aktion einem Minister einer Partei der kleinen Leute passiert, ist für mich ein Symptom. Dass dieselbe Partei Hartz IV Empfängern nicht das schwarze unter den Fingernägeln gönnt, ein weiteres.
Olaf Scholz könnte wie viele andere Personalien ohne weiteres für einen Neuanfang stehen. Von seiner Persönlichkeit, seinem Auftreten her, ist er vielen überlegen.
Er könnte, aber er wird es nicht. Das er Kanzlerkandidat wurde ist im Gegenteil ein deutliches Zeichen, dass die Partei "weiter so" machen wird. Er ist der nächste Genosse der Bosse und ob das die Wähler gut finden werden wir sehr bald sehen.
Neuanfang also höchstens rhetorisch. Telegen isser.
Der Punkt ist, dass die Partei in verschiedenen Politikbereichen sehr schlecht dasteht.
Sie ist nicht im Stande, Positionen der letzten Jahrzehnte aufzugeben, um sich zu erneuern.
Die SPD stellt sich seit Jahrzehnten in großen Teilen gegen ihre eigenen Werte. Sie stimmt häufig gegen ihre Positionen ab. Sie führte Hartz IV ein, holte Heuschrecken ins Land, höhlt die Rente aus und so weiter und so fort.
Welche Positionen sie nicht schon aufgeben hat, erschließt sich mir nicht.
Es ist das große Reden schwingen Prinzip und nachher anders handeln.
Wer sich von der SPD versprach oder verspricht dass die Schere zwischen Arm und reich wieder in die anderen Richtung geht wurde und wird eines besseren belehrt.