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  • ALomax

mehr als 1000 Beiträge seit 02.06.2014

Nein, nicht genug

Die Schröderkonnektion ist aus der SPD weitgehend verschwunden.
...
Es findet nicht nur eine Rückbesinnung auf sozialdemokratische Themen statt, eine Abwendung von der Agenda 2010 sondern auch eine Hinwendung zu Zukunftsthemen

was man hier nachlesen kann:

https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Beschluesse/20210207_Beschluss_JAK.pdf

Papier ist geduldig. Bei meiner ersten Wahl habe ich sogar FDP gewählt, weil sie das beste und ausgewogendste Gesamtprogramm hatten. Es gab nur so ungefähr zwei Punkte, bei denen ich mir gedacht habe: "Na ja, dass ist ja schon ziemliche Klientelpolitik - aber im Rahmen des Gesamtprogramms kann man das ja verschmerzen."
Man möge raten, welche zwei Punkte die FDP später in den Koalitionsverhandlugen energisch durchgesetzt hat :-(.

Seitdem lese ich keine Werbeprogramme von Parteien mehr, sondern entscheide nur auf Basis von realem Abstimmungsverhalten und von den Köpfen an der Spitze - unter Berücksichtigung dessen, wofür sie sich in der Vergangenheit mit wie viel Nachdruck eingesetzt haben.

Und da muss ich halt sagen, sehe ich die Schröder-Clique immer noch an der Spitze. Nicht mehr die alte Garde, aber halt doch ihre etwas modernisierteren Erben. Zuallererst würde ich jetzt einen Spitzenkandidaten sehen, der nicht für den Wirtschaftsflügel steht - und Scholz rechne ich noch genau dorthin.
Wie an anderer Stelle gesagt, viel mehr als eine solche symbolische Abkehr vom alten Kurs, wie sie durch einen Kandidaten ausgedrückt würde, der dem linken Flügel der Partei nahesteht, erwarte ich gar nicht. Für die nächste Wahl wäre das für mich sogar eine hinreichende Bedingung gewesen, um wieder SPD zu wählen, und sei es nur, um meine Zustimmung für den deutlich bekundeten Kurswechsel zu bekunden.
Aber auf jeden Fall wäre so ein Schritt für mich eine notwendige Bedingung - eine sichtbare Bestätigung eines Kurswechsels nicht nur im Parteiprogramm, sondern durch den Kopf an der Spitze. Und den hat die SPD bei dieser Kanzlerkandidatur schon wieder nicht hingekriegt. :-(

Schade eigentlich. Die Wahl der Parteivorsitzenden war ein Schritt in die richtige Richtung - man hätte da der Basis einfach nur noch ein wenig länger folgen müssen. Aber so, wie es aussieht, muss ich wohl weiterhin auf Kühnert warten, oder so was ...

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