ich fürchte, das hast du nicht zuende gedacht - jedes System ist immer nur so gut/schlecht, wie die Menschen die es ausfüllen..
... aber die Parteien haben diese Entwicklung doch befördert. Ich halte immer noch die neoliberale Bewegung seit den 80ern für den Auslöser der gegenwärtig zu beobachtenden Partikularisierung der Gesellschaft. Und der wurde von den meisten Parteien nicht nur verinnerlicht, sondern aktiv propagiert. Und jetzt wird er in den Parteien weiterhin perpetuiert, obwohl er in der Gesellschaft weitestgehend entzaubert ist.
Aber die Parteien bieten halt ein Umfeld dafür, in dem er sich durch vom Wähler weitgehend abgeschirmte Selektion des Spitzenpersonals, durch die Möglichkeit, Einzelfragen nur im Bündel einer Abstimmung stellen zu müssen und die Mittel der "Parteiraison" halten kann.
Also, keine Ahnung, ob mit dem "gegenwärtigen Souverän" überhaupt noch ein Staat zu machen ist. Aber es sind doch die Parteien, die das ihn erst kaputtgemacht haben und die jetzt einer gesellschaftlichen Wende im Weg stehen. Solange die Wähler nichts sehen, wovon sie sich vertreten fühlen könnten, gibt es für sie auch keinen Grund, sich "staatstragend" zu verhalten.