sonne.am schrieb am 20.02.2021 14:30:
Auch wenn du prinzipiell selbstverständlich recht hast, ist es ja nun aber auch nicht so, dass in der Binnengeschichte des Kapitalismus alles bloß nur indifferent ist.
Niemand hat bestritten, dass in der Hölle nicht jeder Platz gleich ungemütlich ist. Die Frage ist, wie wichtig man das findet, wenns insgesamt eine (idiotische i. S. v. nicht physikalisch erforderliche) Hölle ist. Will man die loswerden? Wenn ja, erübrigt sich der Rest dann nicht?
Schön wär's. Wie du aber sehr wohl weißt, kommt es im historischen Drive von Milliarden Menschen weder auf meine noch deine vereinzelte Meinung groß an.
Was mich z. B. permanent anpisst, ist, dass wir es in diesem Land wirklich fast überhaupt nicht hinbekommen haben, den penetranten Antikommunismus etwa der ganzen standardrassistischen cxu-ler in irgendwelche Sondermüll-Container des politischen Diskurses einzuhegen. Die Durchschnittsdummen sind mit dem Tabu derart gefüttert worden, dass wir als Leute, die einen Begriff von deiner Hölle haben, Außenseiter, wenn nicht Aussätzige sind.
Mal davon ab, dass ich nicht sehe, dass wir irgendeinen realistischen Plan hätten, den Verein freier Menschen mal endlich realisiert zu bekommen, Parteibonzentum, Brügerkrieg oder Volksfront-von-Judäa-vs.-Judäische-Volksfront-Spielchen würden mir auch dann nicht charmant erscheinen, wenn denn unsere Seite des Klassengegensatzes wenigstens die dominante wäre. Ist sie aber in Europa ja nun wirklich nicht, womit deine Frage eher akademisches Glasperlenspiel, Gedankenexperiment ist. Als mutmaßlich lebenslanger Insasse der Hölle interessiert's mich denn schon, ob die Plätze hier im Schnitt gemütlicher oder ungemütlicher werden. Aber klar, wenn du einen Ausgang für uns kennst, sag an, ich komm mit.