… sei es aus berechtigter Wut/Enttäuschung über die Schröderpolitik, weil man sowieso politisch rechts steht, auf alles sozialliberale ohnehin allergisch reagiert, den alten Kaiser Wilhelm oder eben eine andere Autoritätsperson wiederhaben will. Oder weil man per se einfach nur persönlichen Frust ablassen will, weil man z.B. mit einer komplexen Welt sowieso überfordet ist und es so ziemlich egal ist, ob man nun gerade die SPD, Frau Merkel oder die “Lügenpresse” dazwischen nimmt.
Die Gründe, warum Teile des sogenannten Souverän überhaupt nicht mehr souverän, sondern das genaue Gegenteil zu sein scheinen, sind sicher vielschichtig, komplex.
Insgesamt aber destruktiv.
Was hat das alles mit dem Thema SPD zutun?
Nun, an der SPD kann man sehr gut ablesen, dass politischer Druck aus Teilen der Gesellschaft wirkt, indem man einer Partei nicht nur die Gefolgschaft aufkündigt, sondern konsequent nachhaltig die Inhalte der Politik kritisiert.
Die Schröderkonnektion ist aus der SPD weitgehend verschwunden.
Es ist eine relative konstruktive Ruhe in der SPD eingekehrt.
Es findet nicht nur eine Rückbesinnung auf sozialdemokratische Themen statt, eine Abwendung von der Agenda 2010 sondern auch eine Hinwendung zu Zukunftsthemen
was man hier nachlesen kann:
https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Beschluesse/20210207_Beschluss_JAK.pdf
Damit muss man nicht einverstanden sein. Das Programm muss einem nicht genügen, die Volksvertreter müssen einem nicht zusagen – alles richtig, gut und legitim.
Aber dafür ist man ja der Souverän, das Volk – von dem alle Macht ausgeht und… das damit auch die Verantwortung trägt – für die Gegenwart und die Zukunft.
Es kommt also nicht so sehr auf die Politiker an, sondern auf die Konstitution des Souverän, auf seine Fähigkeit konstruktiv politisch zu sein, auf sein politisches Engagement, womöglich auch außerhalb von Wahlen. Souverän zu sein ist halt weder gemütlich, noch bequem.
Stalking und Bashing ist m.E. jedenfalls das schlechteste politische Verhalten einer demokratischen Gesellschaft.