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  • schtonie

mehr als 1000 Beiträge seit 21.06.2007

Re: Glorreiche Zeiten?

Gently__ schrieb am 12.05.2016 16:40:

Ähm, Du kennst die Zeiten von Hyperinflation?
Du weisst was passiert, wenn Staaten einfach Geld drucken können und die desaströsen Folgen?

Nicht persönlich aber natürlich historisch, ja. Du unterstellst aber offenbar an dieser Stelle, dass ein Monopol auf Geldschöpfung beim Staat zwangsläufig zur Hyperinflation führt. Diese These teile ich nicht.

Aha.
Du würdest also z.B. die Wohnung lieber nicht kaufen, weil die Bank kein Geld für Dich hat und als Firma lieber die Leute entlassen als zwischenzufinanzieren?

Was hat das damit zu tun? Ich habe und sage gar nichts gegen Kredite. Ich habe und sage auch gar nichts dagegen, dass Menschen Geld gegen eine Gebühr verleihen oder leihen. Nur bin ich ganz entschieden gegen das System der "Luftgeldschöpfung" aus dem Nichts, die dadurch, dass die Zinsen dafür niemals mitgeschöpft werden, systemisch zwangsläufig im Laufe der Zeit immer zu einem exponentialen Anstieg der Schulden im Vergleich zur vorhandenen Geldmenge führt und welche (politische) Macht darin besteht, was offenkundig auch der Grund dafür ist, warum an diesem System in dieser Form festgehalten wird.

Die Alternative dazu wäre ein Vollgeldsystem oder zumindest teilgedecktes Geldsystem. In einem solchen System wäre es aber erheblich schwieriger, gewisse Machtansprüche durchzusetzen - insbesondere im Kontext mit der Finanzierung von Krieg.

Warum hat Nixon 1971 das Bratton Woods Abkommen mal eben einseitig aufgekündigt, nachdem Frankreich seine Goldreserven einforderte? Hatte das möglicher Weise etwas mit dem Vietnamkrieg zu tun? Ohne das Fiat System wären Kriege erheblich schwerer zu finanzieren.
Der Grund für das jetzige System hat etwas mit politischer Machtausübung und nicht mit wirtschaftlichen Zwängen zu tun...

Ja, harte Zeiten.
In Deutschland kämpfen wir mit Fettleibigkeit, die Hungernden auf der Welt haben sich in den letzten 25 Jahren in absoluten Zahlen halbiert, in Asien bewegen sich die Länder und die Menschen Richtung "Erste Welt".

In absoluten Zahlen....
Schau doch einfach mal ganz subjektiv auf Europa und die USA. Die Lebensbedingungen der breiten Masse der Menschen haben sich teilweise massiv verschlechtert, während sich im Gegensatz dazu immer mehr Reichtum auf immer weniger Menschen konzentriert.

Die Produktion aus den ehemaligen Industrienationen wurde zu schlechteren Bedingungen und zu erheblich schlechteren Standards (zB Naturschutz aber auch Arbeitsschutz) in der Tat nach Asien oder die sog. 3. Welt ausgelagert, was in absoluten Zahlen statistisch tatsächlich zu dem von dir zitierten Anstieg führte. Ob das in Sachen Lebensgrundlage und Daseinsvorsorge eine nachhaltig gute Idee war bzw. die breite Masse der Menschen tatsächlich profitiert haben, lasse ich an dieser Stelle mal dahingestellt, da ich es für sinnlos erachte, wenn wir nun anfangen, uns gegenseitig entsprechende Statistiken um die Ohren zu werfen.

Fakt ist aber, dass noch niemals so viel Reichtum auf so wenig Menschen konzentriert war, diese dadurch eine noch niemals dagewesene Macht haben und umgekehrt die Masse so abhängig davon ist...

...und unabhänige Zentralbanken? Da habe ich erhebliche Zweifel...

Na dann, dann wird's schon so sein.

Naja. Schau dir einfach die Funktionalität des ESM an. Nicht wenige bezeichen das zB als finanzielles Ermächtigungsgesetzt. Nicht mein Terminus aber ein Konstrukt, in welchem die Entscheidungsträger keiner Juristdiktion unterliegen, schafft nicht gerade Vertrauen.

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