Protestbewegungen mit überlegenen Gewaltmitteln und maximaler subletaler Brutalität niederzuwerfen ist Polizeialltag in Frankreich und Deutschland seit 1968. Außergewöhnlich an den aktuellen Vorgängen ist einzig, daß sich in Frankreich ein kleiner, doch umständehalber nennenswerter Demonstrationszug in aufgeheizter Atmosphäre derart artig an die Friedenspflicht hält, wie das hier anscheinend geschehen ist. Ziemlich offenkundig ist dies das Resultat eines Hijacking. Der französische Polizeistaat hat mit der Drohung, die Brutalität der Büttel maximal zu entfesseln, alle politischen Anlässe und Ziele der heterogenen Protestbewegung nichtig gemacht, es geht jetzt nurmehr um Gegenwehr gegen die militärische Entmachtung allen zivilen Widerstands gegen die Regierungshoheit.
Das ist der Hintergrund, der die demokratische Öffentlichkeit des Vorgangs so hinterfotzig macht. Ja, wenn auch in Frankreich, wie das in D. weitgehend durchgesetzt ist, Demonstrationen in erster Linie die Unterwerfung der Teilnehmer unter die Friedenspflicht zelebrieren, bevor sie am Ende in zweiter Linie die Kundgebungskulisse für ein paar martialische Reden abgeben, dann hat das Macron-Regime erreicht, was es erreichen will.