Da war der Dampfer weit außerhalb irgendwelcher Hoheitsgebiete!
Nein, war er nicht. Der Abstand zur Küste beträgt 10sm, also war das Schiff eher innerhalb als außerhalb der finnischen Hoheitsgewässer. Im Zweifelsfall müsste auch das vor einem internationalen Gericht geklärt werden.
Könnte es sein, dass technische Probleme, wie Motorstörungen, Steuerungsstörungen die Fahrt verlangsamten bzw. stoppten?
Ja, alles mögliche könnte sein. Deshalb gibt es ja eine Untersuchung. Die wäre aber gar nicht möglich wenn die Finnen das Schiff hätten weiterfahren lassen. Ich bin jedenfalls gespannt darauf, was alles noch herauskommt - vor allem ob die Eagle S ordnungsgemäß versichert war.
Und nein, die Russen sind nicht nur Warenabsender. Das Schiff kam aus einem russischen Hafen. Wenn sich herausstellt, dass die russischen Hafenbehörden ein nicht seetüchtiges und nicht versichertes Schiff beladen und abgefertigt haben, dann sind sie auch mit in der Verlosung wenn es um die Haftung geht.
Ich schätze, wir werden hier bald Änderungen und Verschärfungen sehen. Falls Russland das liberale Seerecht missbraucht um ungestraft die Leitungen am Meeresboden anzugreifen (ich bezweifle, dass die Cook-Inseln dahinterstecken) oder Küstenstaaten mit einer Umweltkatastrophe zu bedrohen, dann wird man Mittel und Wege finden, um das zu verhindern. Notfalls wird man die entsprechenden Abkommen im Interesse der eigenen Sicherheit zeitweise aussetzen. Und man wird Druck auf die Flaggensaaten ausüben, den Schiffen die Registrierung zu entziehen. Damit wären die Geisterschiffe dann auch in internationalen Gewässern praktisch rechtlos.