Ich bin nicht gut in Deutsche Sprache. Viel Schönes geht an mir als Fremdsprecherin vorbei - leider. Allerdings das Gendern ich nicht nur nicht mag (Stichwort: Barierefreiheit, Stölpersteine), ich finde es aus zweierlei Blickwinkel falsch. Zum Einem das Ziel der Geschlechtgleichberechtigung bedeutet, dass wir uns lernen müssen in gesellschaftlichen Bereichen, die mit Sex und Fortpflanzung nicht zu tun haben, das Geschlecht in unserem Gegenüber ausblenden (ich weiß, ganz es ist nicht zu erreichen, man muss aber dazu streben). Wenn ich über gesellschaftliche, berufliche, wissenschaftliche etc. Probleme spreche, die Akzentueierung des Geschlechts ohne Nöte ist falsch. Er führt vom Weg als zum Ziel. Wenn man spricht allgemein über Menschen, die Beruf Lehrer ausüben, ist es kein mann oder Frau darunter. Zuerst ist es Berufausübung gemeint. Wie ein Mensch bedeutet Man und Frau ohne sich festzulegen auf Geschlecht. Weil es im Kontext unbedeutend ist. Man ist ein Mensch, ein Lehrer usw.
Ein Wort im Grunde ist eine Laut-, Zeichen-Kodierung die eine allgemein akzeptierte Bedeutung innehat. Und das ist die zweite Punkt, der mich ärgert. Man macht penibel Studien, die beweisen sollen, dass man z.B. im Text ein Fahrradfahrer liest, dann in 70 oder mehr Prozentfällen die männliche Person sich vorstellt. Es ist absolut falsch, manipulativ erstellten Studien. Was stelle ich (du, er, sie) vor unter Fahrradfahrer. Zuerst ist es immer im Kontext. Wir zwar denken bildlich vor, dennoch jeder Bild braucht Zeit für Visualisierung, die wir beim Denken nicht haben. Es wird in seinem kontext aufgelöst, verwischt. Wenn wir in die Zeit etwas wahrnehmen, dann ist es geschlechtsneutrale person - ein Schatten - auf dem Fahrrad. Dann bekommen wir eine suggestive Frage: Welchen Geschlecht sehen sie da auf dem Fahrrad? Aha, da muss ich weiter auf meine Erfahrung zurückgreifen. Ich würde definitiv männliche Person sehen. Sie war aber ursprünglich nicht da!