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  • Ansegisel

mehr als 1000 Beiträge seit 21.11.2006

Re: Dann also weg mit dem Duden ...

Sie denken gleich an Extreme. Brauchen wir nicht, weil Unsinn. Mittelalter? Tut mir leid. Es gibt soviele andere Möglichkeiten. Übrigens hatten die Nazis schon so eine Ansage, "Bist Du nicht für uns, bist Du gegen uns.", eine lediglich binäre Logik. Etwas Anderes dazwischen, daneben, dahinter, davor oder wer weis wo sonst noch, gabs in deren geistiger Armut nicht. Bush der Zweite hatte auch solch Anwandlungen. Aber die Welt ist glücklicherweise bunt und vielfältig.

Ich denke, dass das miszverstanden ist. Der Duden schreibt nicht vor. Welche Legitimation hat er denn. Da schreiben ein paar private Leute, gut gewerblich, trotzdem privatrechtlich, ein schönes Buch, Na und? Es ist kein Gesetz. Es zeigt sich, dass diese Empfehlung bzw. rechtscharakterlich allenfalls eine Richtlinie völlig ausreicht.

Er ist eine Empfehlung aus der Beobachtung des Üblichen kombiniert mit dem Sinnvollen. Man sollte sich daran halten, muss es aber nicht. Der ist zu beachten, aber nicht unbedingt zu befolgen. Wie soll sich Sprache in einem festen, vielleicht gesetzlich vorgeschriebenen Korsett entwickeln. Etwas Anderes ist es aber wiederum, wenn Lehrpläne festgesetzt werden. Das hat jeweils eine Ermächtigungsgrundlage. Es ergibt sich daraus der Lehr- und Bewertungsrahmen innerhalb der Schulen. Ist ja auch sinnvoll. Was man aber zuhaus macht, ist frei. Meine Großmutter schrieb noch Süterlin, obwohl in den Schulen schon alles anders war. Ist doch in Ordnung. Hätte man einen Straftatbestand dazu machen sollen? Was wäre mit freien Formen wie dem 1337 5P34K. Ab in den Knast?
Wie wollte man neue Worte oder spezialisiertere Worte für neue Entitäten schöpfen. Oft doch durch Ausleiten aus Bekanntem, durch Abkürzungen, Mutationen blabla...

Und eigentlich will doch jeder etwas mitteilen oder für sich notieren. Mit einem konkreten Ziel ist Zweckmäßigkeit erforderlich. Also muss es jemand entziffern können und im Umgang mit anderen sollte das Lesen/Enziffern auch schnell gehen. Zudem will sich keiner mit allzu ulkigen Zeichenfolgen blamieren. Wer variiert, sollte sich dessen schon bewusst sein. Also ist es wie ein Wohlverhaltenskodex, dasz man sich möglichst an die Schulschreibung hält, sich möglichst zumindest daran orientiert.
Ich meine, man grüßt sich bei den einen mit Moin, bei anderen mit Grüß Gott oder auch Guten Tag. Versteht jeder. Aber man kann auch ein anderes Zeichen des Wohlwollens, der Freundlichkeit und der Friedlichkeit senden, ohne gleich im Gulag landen zu müssen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.08.2023 20:36).

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