JosefG schrieb am 17.08.2023 17:46:
Grammatisch männliche Begriffe wie "Lehrer" sind traditionell mehrdeutig.
Ja, Sprache ist traditionell. Sowas aber auch.
Sie können für nur Männer stehen oder generisch für alle Geschlechter.
Das ergibt sich aus dem Kontext. Und wenn es demjenigen, der das Wort "Lehrer" verwendet, irgendwie wichtig ist, zu betonen, das beträfe nur männliche Lehrer, dann kann er das auch so schreiben. Wo genau ist das Problem?
Diese Mehrdeutigkeit ist ein reales Problem der deutschen Sprache.
Ähem, nö, ist es nicht. Und vor allem ist es kein Problem der deutschen Sprache, allenfalls ein Problem von verhinderten Sprachverhunzern.
Beim Gendern wird die Mehrdeutigkeit beseitigt durch die Festlegung, "Lehrer" seien stets nur Männer, und es werden neue Bezeichnungen für Alle eingeführt (in Form von Beidnennung, Gendersternchen und Änliches, oder Partizip). Inverses Gendern macht es umgekehrt: Man legt fest, dass "Lehrer" stets Alle sind, und führt eine neue Bezeichnung für nur Männer ein. Das geschieht durch eine eigene Endung für Männer, analog zur Endung -in für Frauen. Ich plädiere für die männliche Endung -on mit Plural -onnen. Es gibt auch andere Vorschläge.
Ich hätte da einen. Der hat auch noch den Vorteil, dass er nix kostet:
Wenn es aus dem Kontext nicht ersichtlich ist, dass nur die Lehrer mit dem xy-Chromosom gemeint sind und das auch noch für die Aussage von Belang ist, dann schreibt man: Die männlichen Lehrer...
http://de.pluspedia.org/wiki/Inverses_Gendern
Naja, man erfindet ja heutzutage für jeden Quark einen eigenen Eintrag, der hier hat es nicht mal in die, ansonsten auch nicht immer unbedingt sinnvolle, Wikipedia geschafft.