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  • Haroun

253 Beiträge seit 19.08.2020

Re: Rechtfertigt die Eliminierung von Terroristen den Tod von zahlreichen Zivili

HS1982 schrieb am 01.11.2023 14:45:

Ich halte es aber für wenig ziehlführend nun ewig in der Vergangenheit zu wühlen denn das löst keine Probleme der Gegenwart.

Finden Sie, dass die bei uns etablierte Erinnerungskultur und die aktive Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nutzlos ist?
Ich nicht.
Man muss sich auch mit der Vergangenheit intensiv auseinandersetzen um Fehler der Vergangenheit zu vermeiden.

Es mag vielleicht nicht der einfache Weg sein zumal dies viel Disziplin erfordert, aber die einfachen Antworten liegen leider nicht im Schwarz-Weiß Denken.

Ich denke daher schon, dass ein schonungsloser Blick in die Vergangenheit hilft nicht nur die Probleme in der Gegenwart, sondern auch die in der Zukunft zu lösen, wenn man:

1. aus den Handlungen der Akteure in der Vergangenheit schließen kann wie diese in der Gegenwart und Zukunft reagieren werden.

Es dürfte nun unbestritten sein, dass die israelische Regierungen von einem Dauerkonflikt profitieren um über die Zeit Ihr Staatsgebiet auf Kosten der Palästinenser zu erweitern.
Dies gilt umso mehr in der Zukunft zumal der Anteil der orthodoxen Juden von 12 auf 30 % der Bevölkerung steigen wird, für die ein Großisrael die Erfüllung der religiösen Prophezeiungen bedeutet. Siehe meine Zitate von Benjamin Netanjahu zum aktuellen Konflikt.

2. aus den Fehlern der Vergangenheit lernt.
Denn zu diesem Dilemma führte auch die einseitige Parteinahme der USA und Deutschlands, als Vertragsbrüche der Palästinenser friedlich über einen Antrag in der UN einen Staat zu gründen sanktioniert wurden, aber nicht die Siedlungspoltik Israels!

ERGO:
Wir dürften uns einig sein, dass die Akteure von ALLEINE keine Lösung finden werden.
Dies resultiert aber nicht, wie Sie vortragen, auf der Unfähigkeit nur der einen Seite, sondern aus den Interessen unterschiedlicher Parteien.

Wenn die militärische Auseinandersetzung beendet wurde und der Westen ernsthaft an einem Frieden dort interessiert ist, dann muss der Westen auf BEIDE Seiten Druck ausüben.

Deutschland hat nicht nur eine Verpflichtung gegenüber den Juden, sondern auch gegenüber den Palästinensern zumal der Holocaust zur Besiedlung Palästinas und damit zur Vertreibung der Palästinenser geführt hat.

1. Für die Sicherheitsinteressen Israels muss eine dauerhafte Lösung gefunden werden z.B. durch Stationierung von neutralen Truppen im Gaza und im Westjordanland im Gegenzug wird den Palästinensern ein konkreter Fahrplan für einen palästinensischen Staat angeboten., dessen Umsetzung vom Westen garantiert wird!

2. Die Siedlungspolitik Israels muss klar verurteilt und sanktioniert werden.
Es dürfen keine Siedlungen mehr gebaut werden.
Wer jetzt im illegal besetzten Ostjerusalem Botschaften eröffnet, gießt Öl ins Feuer.

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