Ansicht umschalten
Avatar von tiefschwarz
  • tiefschwarz

mehr als 1000 Beiträge seit 02.07.2009

Re: Land ohne Unterschicht?

> Falsche Rechnung. Richtig wäre:
> Armes Land ("Unterschichtland" wie Du es nennst) = billige Arbeit =
> wenig Lohn = bleibt armes Land.

> Reiches Land läßt in armem Land produzieren = geringe Kosten = mehr
> Gewinn = noch reicheres Land.
Unsinns Gutmenschentrugschluss.

Arme Länder bleiben nicht arm, weil sie mit dem Westen handeln,
sondern weil sie andere Probleme haben (Korruption etc). Handel macht
reich. Immer. Denn ohne Gewinn, handelt ja auch niemand.

> > > Wo soll dieses Traumland ohne "Unterschicht" sein und wer räumt da
> > > euren ganzen Dreck weg?
> > Ich sag dir mal was Jungchen. Es gibt IMMER eine Unterschicht. Das
> > ist aber nicht gewollt, sondern ein zwangsläufiges Ergebnis dessen,
> > dass man diejenigen denen es VERGLEICHSWEISE schlechter geht, als
> > Unterschicht DEFINIERT.

> Das schreit natürlich danach, daß Du uns mal Deine Definition von
> "Unterschicht" vorlegst.
Das ist nicht meine. S. Wikipedia:
"Der Begriff der „relativen Armut“ bedeutet Armut im Vergleich zum
jeweiligen sozialen (auch staatlichen, sozialgeographischen) Umfeld
eines Menschen. In diesem Zusammenhang bezieht sich relative Armut
auf verschiedene statistische Maßzahlen für eine Gesellschaft (zum
Beispiel auf den Median des gewichteten Nettoäquivalenzeinkommens).
So definiert die WHO die Armutsgrenze anhand des Verhältnisses des
individuellen Einkommens zum „mittleren Einkommen“ im Heimatland
einer Person. Danach sei arm, wer monatlich weniger als die Hälfte
des aus der Einkommensverteilung seines Landes berechneten Medians
zur Verfügung hat. Für die OECD-Länder ist die Armutsschwelle in
gleicher Weise definiert (vgl. OECD-Skala). Eine in Politik und
Öffentlichkeit benutzte Angabe der relativen Armutsgrenze ist dabei
50 % oder 60 % des Medians. So wird seit 2001 in der EU derjenige als
armutsgefährdet bezeichnet, der weniger als 60 % des
Einkommens-Medians hat.[6] Relative Armut macht sich auch durch eine
sozio-kulturelle Verarmung bemerkbar, womit der Mangel an Teilhabe an
bestimmten sozialen Aktivitäten als Folge des finanziellen Mangels
gemeint ist (wie z. B. Theater- oder Kinobesuch, Klassenfahrten)."

> Und über das "nicht gewollt" kann man auch streiten. So manche
> Wirtschaft unserer ruhmreichen westlichen Welt stützt sich auf
> preiswerte Arbeitskräfte ausländischer Herkunft, oftmals sogar
> illegal eingereist.
Du brauchst nicht so sagen, wer daran schuld ist. Ich weiß es jetzt
schon: die Konzerne. Wie langweilig.

Ich muss dir aber sagen: das ist nur eine Seite der Medaille.
Immerhin entscheidet letztlich teilweise der Konsument. Und die
örtlichen Strukturen in den E-Ländern lassen das zu.

Ohne, dass die Strukturen dort geändert werden, wird man das kaum
verändern können. Was tust du, um das zu ändern? Stiftest du dort
Schulen?

> > Jeder "Unterschichtler" in Deutschland ist in Wahrheit
> > Multimillionär!

> Dann will ich ab jetzt zur Unterschicht und fordere hiermit mein
> Haus, meine Yacht, mein Auto, meine Pferde und meine
> Pferdepflegerinnen!
Extra mundgerecht für dich:
Nun, das was ein Multimillionär in Deutschland ggü. dt. Verhältnissen
ist, ist nunmal ein deutscher Unterschichtler verglichen mit der
irdischen Unterschicht.

> > Und ich will, dass das auch so bleibt.

> Natürlich willst Du das - die anderen dürfen ruhig für Dich arbeiten,
Ich arbeite selbst.
Und im Gegensatz zur Wohlstandsverwöhnten Unterschicht hier im Land
arbeitet die irdische Unterschicht enorm viel.

> Dir die Tomaten inmitten von Pestizidwolken pflücken, das Haus
> saubermachen und das Spielzeug für Weihnachten zusammenkleben,
> solangen Du sie nicht siehst. Und wenn Du sie doch siehst, stellst Du
> fest, das Du die Leute gar nicht dahaben willst, bist aber auch nicht
> gewillt, die Tomaten selbst zu ziehen, das Haus selbst zu putzen und
> für das Spielzeug das dreifache zu zahlen, damit sich die Produktion
> in einer dt. Fabrik lohnt.
Arbeitsteilung ist wohlstandsfördernd.
Das sind Lehren aus der Steinzeit, mein Lieber!

Im Gegensatz zu dir gehe ich nämlich davon aus, dass Wohlstand
insgesamt größer wird, je mehr Wohlstand es gibt.
Dafür spricht, dass gerade durch den Aufstieg Chinas Deutschland NOCH
reicher wurde.
Selbst wenn es keine 1€-Klamottenflicker in Südasien, keine
Billiglöhner in Afrika gibt, Wohlstand entsteht durch Arbeit, und
wenn die Leute dort statt in Pestizidwolken eben Maschinen basteln,
dann steigt der Wohlstand.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten