Hi,
gewaechs schrieb am 23. Juli 2004 15:48
> > Meinst Du den ersten US-H-Bomben-Test, Operation Ivy?
>
> Auf den spielte ich an, ja...
>
> > Das war aber
> > auch der einzige, wo die Bombe noch so groß war. Die nächste ging
> > dann schon in einen Flieger (Raketen für A- und H-Bomben gab es
> > damals ja noch nicht). Die Russen hatten wohl eigene Konstruktionen,
> > am Schluss haben sie dann aber doch die amerikanische H-Bombe
> > kopiert, weil der Rest wohl nicht so geklappt hat.
>
> War es aber nicht so, dass das erste getestete Modell der Russen
> schon die von dir benannte kompaktere Bauform hatte?
ja klar - eben drum. Da wußte man ja schon "es funktioniert, wir
müssen jetzt nur den flüssigen tiefgekühlten Wasserstoff irgendwie
geschickter verstauen". Also hätte es keinen Sinn gemacht, eine
zweite Ivy-Bombe zu bauen. Daß die keinen praktischen Nutzen hatte,
wußten die Russen genauso wie die Amis.
> Zumindest da
> waren sie dann doch den Amis nachhaltig ein Stück voraus oder haben
> die da noch was entscheidendes in Richtung des amerikanischen Modells
> geändert?
Also auf den US-Seiten, die in einem der Artikel zu dem Thema
letztlich verlinkt waren, kam wohl raus, daß die alternativen
russischen Verfahren bei der Theorie blieben. Aber es ist ja klar,
wenn man schon weiß, daß es gut knallen kann, braucht man *das* nicht
mehr zu testen, sondern kann sich überlegen, wie es vielleicht
billiger und kleiner knallt. Und auch da wurden Konstruktionsdetails
oder auch schon Ideen gemopst. Ist immer einfacher, es als zweiter
besser oder zumindest schneller zu machen.
Die Grundprinzipien all dieser Waffen sind ja auch nicht so
kompliziert, wenn man einmal weiß, wie es geht, schwierig ist nur die
Herstellung/Beschaffung des Bombenmaterials.
>
> > Ähem, die Amis sind zwar verrückt genug, aber die H-Bombe haben sie
> > nicht in Nevada hochgehen lassen, sondern damit im Pazifik Inseln
> > pulverisiert. In Nevada waren es "nur" A-Bomben.
>
> Über die Tests in Nevada bzw. deren Folgen habe ich vor kurzem eine
> interessante Doku gesehen. Und du hast natürlich Recht mit den
> versenkten Atollen statt verstrahlter Wüstenstädte.
Naja, die A-Bomben strahlen auch schon recht gut, aber eine H-Bombe
in Nevada, da wären vielleicht doch in Las Vegas die Spieltische
umgefallen. Ist ja nochmal so ein Faktor 100.
>
> > War doch alles schon hier auf Telepolis, guck mal im Archiv.
>
> Mach ich doch glatt:)
Ich glaube, da war auch die Doku beschrieben, die Du gesehen hast,
wenn es die auf Arte war.
gewaechs schrieb am 23. Juli 2004 15:48
> > Meinst Du den ersten US-H-Bomben-Test, Operation Ivy?
>
> Auf den spielte ich an, ja...
>
> > Das war aber
> > auch der einzige, wo die Bombe noch so groß war. Die nächste ging
> > dann schon in einen Flieger (Raketen für A- und H-Bomben gab es
> > damals ja noch nicht). Die Russen hatten wohl eigene Konstruktionen,
> > am Schluss haben sie dann aber doch die amerikanische H-Bombe
> > kopiert, weil der Rest wohl nicht so geklappt hat.
>
> War es aber nicht so, dass das erste getestete Modell der Russen
> schon die von dir benannte kompaktere Bauform hatte?
ja klar - eben drum. Da wußte man ja schon "es funktioniert, wir
müssen jetzt nur den flüssigen tiefgekühlten Wasserstoff irgendwie
geschickter verstauen". Also hätte es keinen Sinn gemacht, eine
zweite Ivy-Bombe zu bauen. Daß die keinen praktischen Nutzen hatte,
wußten die Russen genauso wie die Amis.
> Zumindest da
> waren sie dann doch den Amis nachhaltig ein Stück voraus oder haben
> die da noch was entscheidendes in Richtung des amerikanischen Modells
> geändert?
Also auf den US-Seiten, die in einem der Artikel zu dem Thema
letztlich verlinkt waren, kam wohl raus, daß die alternativen
russischen Verfahren bei der Theorie blieben. Aber es ist ja klar,
wenn man schon weiß, daß es gut knallen kann, braucht man *das* nicht
mehr zu testen, sondern kann sich überlegen, wie es vielleicht
billiger und kleiner knallt. Und auch da wurden Konstruktionsdetails
oder auch schon Ideen gemopst. Ist immer einfacher, es als zweiter
besser oder zumindest schneller zu machen.
Die Grundprinzipien all dieser Waffen sind ja auch nicht so
kompliziert, wenn man einmal weiß, wie es geht, schwierig ist nur die
Herstellung/Beschaffung des Bombenmaterials.
>
> > Ähem, die Amis sind zwar verrückt genug, aber die H-Bombe haben sie
> > nicht in Nevada hochgehen lassen, sondern damit im Pazifik Inseln
> > pulverisiert. In Nevada waren es "nur" A-Bomben.
>
> Über die Tests in Nevada bzw. deren Folgen habe ich vor kurzem eine
> interessante Doku gesehen. Und du hast natürlich Recht mit den
> versenkten Atollen statt verstrahlter Wüstenstädte.
Naja, die A-Bomben strahlen auch schon recht gut, aber eine H-Bombe
in Nevada, da wären vielleicht doch in Las Vegas die Spieltische
umgefallen. Ist ja nochmal so ein Faktor 100.
>
> > War doch alles schon hier auf Telepolis, guck mal im Archiv.
>
> Mach ich doch glatt:)
Ich glaube, da war auch die Doku beschrieben, die Du gesehen hast,
wenn es die auf Arte war.