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  • Rainer-ich

mehr als 1000 Beiträge seit 06.01.2014

DDR-Wirtschaftskunde

ni hao ma schrieb am 13.03.2024 12:30:

Die DDR war rein bilanziell gesehen Netto-Gläubiger. Es war ein politischer Zusammenbruch, kein wirtschaftlicher.
Bundesrepublik mit 2,5 Billionen € Schulden und wirtschaftlich geht es bergab. Ich frage mich, wer hier bald bankrott ist.

Mal von den Staatsschulden der DDR abgesehen, das war lächerlich wenig und das Gros haben die Ossis vom Westen geerbt.
Die DDR-Wirtschaft durfte keine Gewinne behalten. Die wurden sofort an den Staatshaushalt abgeführt und Investitionen jeder Art wurden generell via Kredit abgewickelt. Die Preise von Investitionsgütern wurden gut kalkuliert und lagen weit über Weltmarktpreis.
Nun hat sich eine DDR-Klitsche z.B. gerade eine neue Drehmaschine gegönnt, die z.B. aufm Weltmarkt 50 k€ kostet, aber eben zu 100 k€ gekauft werden musste und damit im Kreditvolumen auftaucht. Plötzlich Eröffnungsbilanz: Drehbank nur 50 k€ wert, Kredit 100 k€ offen > Überschuldet > Insolvenz! (Rücklagen gabs per se nicht). Dann wurde diese Drehbank mit Klitsche zusammen für 1 Mark treuhändlerisch verscherbelt > Schwupps - totales Minusgeschäft, DDR war doch pleite!
Dabei wurde die extra willentlich pleite gemacht, wie dieses (zugegeben einfaches) Beispiel zeigt.
Und da reden wir noch nicht von wegbrechenden Kunden- und Lieferantenbeziehungen mit plötzlich gänzlich anderer Preisgestaltung!

Über Verbraucherpreise reden wir hier sicherheitshalber erst garnicht, habe selber Konsumgüter produziert, die mit 100 M abgerechnet, im Laden aber nur 60 M kosteten und im Quellekatalog um die 20 DM standen. Und ein 100-Mark-Produkt zu ~10 DM herzustellen - soviel Luft hat keiner, selbst mit unmöglichen Investitionen.
Nur mal so....
Rainer

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