Das weiss Wagenknecht doch selber, dass sie jeglicher Kritik an der neoliberalen Ökonomisierung des Gesundheitswesens im jetzigen Zeitpunkt buchstäblich den Boden entzieht, wenn sie gleichzeitig mit den gängigen, eher von rechts bekannten Argumenten, eine Impfung ablehnt.
Wie kann man eine Person ernstnehmen, die offensichtlich nicht in der Lage ist, Gefahren rational gegeneinander abzuwägen? Die Krankheit ist die um mehrere Grössenordnungen grössere Gefahr als die Impfung, das stellt z. B. auch Kolenda in seinem heute hier bei TP erschienen Artikel, in dem er die Informationen zu den aufgetretenen ernsten Impfnebenwirkungen minutiös bespricht, sehr klar heraus.
Der Umstand, dass es Impfdurchbrüche gibt, konstiuiert nicht, wie Nowak unterstellt, eine moralische Entlastung für Impfverweigerer. Die Wahrscheinlichkeit zur Virenschleuder zu werden, ist ohne Impfung um vielleicht eine Grösssenordnung höher. Viele Sicherheitsmassnahmen, die einen weit geringeren Effekt haben, werden staatlich verbindlich vorgeschrieben, Beispiel Winterreifen. (Ich bin ausdrücklich gegen eine generelle Impfpflicht, aber, ähnlich der Regelung bei den Winterreifen, für eine situativ begründete.)
Qua Rolle als bunter Hund der Politik kommt bei Wagenknecht erschwerend eine grössere Verantwortung hinzu. Das Allermindeste, was man von ihr verlangen kann, ist Schweigen zu diesem Thema. Ihre Positionierung verdankt sich nicht einer politischen Abwägung - zumindest hoffe ich das nicht -, sondern eigner psychischer Befindlichkeit. Es ist eine private Entscheidung, und rein privat hätte sie - wie übrigens auch beim viel genannten Kicker - auch bleiben sollen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.11.2021 15:58).