Der Artikel strotzt von der gleichen überheblich dogmatischen Inbrunst, mit der Sarah Wagenknecht innerparteilich angegiftet wurde, als sie es wagte, darauf hinzuweisen, dass es innerhalb der globalisierten Welt keine ebenso globalisierten Institutionen gibt, die in der Lage wären die Auswirkungen der Globalisierung auf nationaler Ebene zu regulieren. Auch damals ging es nie darum, ihre Argumente in Sachen Flüchtlingspolitik offen zu diskutieren, sondern ausschließlich darum, ihr vorzuwerfen, sie würde mit ihrer Position das Asylrecht infrage stellen und somit klassisch linke Werte verraten. Und auch damals wurden ihre Gedanken dazu im Focus veröffentlicht: Politik: „Offene Grenzen für alle – das ist weltfremd und das Gegenteil von links“
https://www.focus.de/politik/deutschland/linkspartei-fraktionschefin-im-interview-sahra-wagenknecht-offene-grenzen-fuer-alle-das-ist-weltfremd_id_8442307.html
Sie selber war allerdings zu dem Zeitpunkt noch guter Dinge, dass sie diesen Block innerparteilich überwinden und die DIE LINKE aus ihrer Erstarrung heraus führen und reformieren könne. Da ist sie jetzt nicht mehr, wie man weiß und all das, was ihr jetzt in diesem Pamphlet zum Vorwurf gemacht werden soll, ist letztlich nichts anderes als eine Beschreibung der Betonkopf-Ideologie, die dazu geführt hat, dass DIE LINKE seitdem nur an Kraft verloren und sich ihr realer politischen Einfluss immer weiter verringert hat. Leider ist das so gekommen und leider weiß ich persönlich seitdem überhaupt nicht mehr was ich noch wählen soll. Kipping und Riexinger jedenfalls nicht, tut mir leid. Und so jemanden, wie er hinter diesem Artikel zu erkennen ist auch nicht.