Wagenknecht ist an einer Art ökonomischem Romantizismus erkrankt, man könnte es auch Tronaldismus nennen. Es gibt keinen Weg zurück.
Beim ersten Lesen von "Reichtum ohne Gier" hatte ich auch dieses heftige Gefühl - wozu die detaillierte Schilderung von Geschäftsmodellen wie Schott und Zeiss- Stiftung? Sehr interessant und historisch bereichernd, aber was bringt uns das heute?
Bis ich dann bei einem Versuch mit mehr Überblick darauf kam, daß sie (SW) nach leistungs-orientierten Wirtschaftsmethoden ohne Profitorientierung sucht, Modelle, die post-kapitalistisch brauchbar wären. Und den alten Historikerspruch erinnerte, dass das Neue im Alten immer schon als Keim angelegt ist, bevor es durchbricht.
Denn das große Killerargument der Wirtschaftseliten gegen Links war ja immer - "klar wissen wir, daß es hier nicht mehr rundläuft, aber ihr habt ja auch keinen überzeugenden Gegenentwurf, der funktionieren könnte".
Und der Vorwurf ist leider berechtigt. Piketty und Co. liefern den auch nicht. Schon gar nicht DIE LINKE. (300 Mio € für einen Fahrradzuschuss von der BuReg zu verlangen, ist nicht Wirtschaftspolitik in Zeiten der Krise, sondern dumm-populistische Klientelbedienung.)
SW macht wenigstens den Versuch.
Der laufende grosse kapitalistische Zyklus endete eigentlich schon vor 12 Jahren, wir leben in einer prekären Zombiephase, der C-19 wahrscheinlich den Garaus machen wird.
👍
Wenn SW dazu mal einen Artikel schreiben würde, könnte ich tatsächlich womöglich mit einer Kneifzange in eine öffentliche Bibliothek ziehen und damit im Fokus blättern. Mal sehen. Hoffentlich springt mich kein Zombie daraus an.