Zusam schrieb am 21.03.2024 17:36:
Frau Wagenknecht steht nicht in erster Linie an der Seite der Armen, sondern an der Seite der Arbeitnehmer.
Wer ihr sehr empfehlenswertes Buch "Die Selbstgerechten" gelesen hat weiß, dass sie eine klassische Sozialdemokratin ist. Da sich die Sozialdemokratie sich in erster Linie für abhängig Beschäftigten und kleine Handwerker einsetzt, ist ihre Kritik am Bürgergeld in seiner jetzigen Form verständlich. Arbeitnehmer mit denen ich gesprochen habe, sehen das Bürgergeld ebenfalls kritisch, schließlich müssen sie es mit ihrer Arbeit erwirtschaften.
Dann sind sie möglicherweise zu kurzsichtig, um zu bemerken, dass ein sinnvolles Bürgergeld durchaus für niedrige Einkommen als Stütze bei der Gehaltsverhandlung dienen kann, was letztlich auch zu höheren Gehältern hin wirken kann.
Oder sie sind zu unempathisch, um dies zu berücksichtigen.
Überhaupt sehe ich alles was aktuell von Sahra Wagenknecht kommt in der guten(!) Tradition der SPD der 70er Jahre. Ob dieses Tradition heute noch funktioniert, weiß ich aber nicht.