Omniscient, ich gebe Ihnen in Ihrer Argumentation überwiegend Recht, nicht jedoch in der finalen Schlussfolgerung, Frau Wagenknecht als "neoliberal" einzuordnen. Wenn Sie sich mit Frau Wagenknechts politischer Haltung eingehender auseinandersetzen, werden Sie feststellen, dass diese sich, anders als beispielsweise die CDU und die FDP, hauptsächlich für Arbeitnehmerinteressen einsetzt. Diese Unterstützung ist mit einem neoliberalen Weltbild aus meiner Sicht nicht vereinbar. Sie versuchen hier m.E., Menschen in Schubladen zu drücken, in die sie nicht passen. Frau Wagenknecht engagiert sich für das Allgemeinwohl und soziale Gerechtigkeit. Vertreter des Neoliberalismus streben eine maximale Kapitalkonzentration an, die sich auf eine schmale Elite beschränkt.
Zum Thema Bürgergeld würde mich weiterhin Ihre Meinung zur Studie des DIW und der Uni Bochum interessieren, wonach sich u.a. die befragten Jobcenter-Mitarbeiter insgesamt eher negativ über die Umsetzung des Bürgergelds aussprechen.
https://www.diw.de/de/diw_01.c.900123.de/publikationen/wochenberichte/2024_17_1/erfahrungsbilanz_buergergeld__jobcenterbeschaeftigte_sehen_kaum_verbesserungen.html
Auffallend sind die von den Jobcenterbeschäftigten geäußerten Folgen des Bürgergeldgesetzes auf Motivation, Anreize und Kooperation von Leistungsberechtigten (Abbildung 4). Deutlich mehr als die Hälfte der Beschäftigten geht davon aus, dass sich die Motivation der Leistungsberechtigten, die Anspruchshaltung, die Erreichbarkeit und die Mitwirkung von Kund*innen verschlechtern.