Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

552 Beiträge seit 28.01.2024

Re: Porsche und "Fremdarbeiter"

Gullinkambi schrieb am 22.03.2024 22:07:

Das Bürgergeld ist eine freiwillige, solidarische Leistung des Staates und seiner Bürger. Wenn diejenigen, die das Geld dafür erwirtschaften, das Gefühl haben, diese Solidarität würde ausgenutzt, ist das ein grundsätzliches Problem für das Solidarprinzip.

Zustimmung.

Das ganze jetzt schlagwortartig als "CDU-Manier" zu brandmarken

Das war ein Argument oder gar eine Hauptaussage dieses Artikels.
Mein Kommentar dazu - das gebe ich hier offen zu - war primär assoziativ: Beim Stichwort "Rechts" und Frau Wagenknecht klingelte es halt uns es kamen Erinndrungen an LaFos Fremdarbeiterdiskussion. Weitere assoziative Indizien, wie etwa die öffentliche Aufforderung von Herrn Höcke, Sarah Wagenknecht solle doch der AfD beitreten, wo sie ihre Vorstellungen von Politik noch am erfolgreichsten umsetzen könne, habe ich mir verkniffen.

Ich bin froh, dass sich Frau Wagenknecht von einigen bedenklichen Auswüchsen der Partei "Die Linke" distanziert. Mir kommt da ein DLF-Interview mit Frau Wissler in den Sinn, in welchem sie sich vehement weigerte, sich von linksextremistischer Gewalt zu distanzieren.

.
Zustimmung!

Frau Wagenknechts Politik hat sicherlich auch konservative Berührungspunkte, aber ihr wesentlichstes Ziel ist soziale Gerechtigkeit. Hierin unterscheidet sie sich fundamental von der CDU, die vielmehr eine maximale Macht- und Kapitalkonzentration bei wenigen Privilegierten zu erreichen sucht. "Konservativ" bezieht sich dort nur auf die Bewahrung und Mehrung des eigenen Kapitals. Ich spreche daher gern von der "Capitalistisch-Deutschen Union". "Christlich" ist da nämlich gar nichts - Jesus würde sich schämen.

Die FAZ versucht, die BSW beständig und sehr geschickt zu demontieren, und dieser Artikel spielt ihr in die Hände. Und Sie laufen munter hinterher.
Die sogenannten "konservativen" Eliten fürchten nichts mehr, als eine Partei, die sich gleichzeitig auf "konservative" Werte besinnt, und dabei soziale Gerechtigkeit anstrebt.

Meine ganz persönliche Meinung zu Frau Wagenknecht: Sie ist sicher ein großes politisches Talent, sie ist äußerst eloquent und kann pointiert formulieren; Sie ist sehr medienaffin und hat eine besondere Ausstrahlung.
Nun ist es so, dass es zwei Punkte gibt, die mein Interesse an ein einer weiteren inhaltlichen Auseinandersetzung mit ihr sehr stark getrübt haben:

1. Ihre nach außen und für Laien sehr klug und schlüssig wirkenden Aussagen im Rahmen der Pandemie zum Beispiel, ließen mir - zumal ich aus dem Gebiet komme - die sprichwörtlichen Schuppen von den Augen fallen mit Positionen, die medizinisch unsachlich und potentiell gefährlich für die Menschen waren. Aber ihre Gabe bestand darin, dies alles so klingen zu lassen, als ob sie Fachärztin mit Spezialausbildung in Virologie, Impfmedizin und einem gesonderten Epidemiologiestudium wäre. Es gibt einen gnadeten Comedian, der den Klang diverser Sprachen wunderbar nachahmen könnte, obwohl es inhaltlich nur Kauderwelsch war (Kaya Yanar). So kam ich mir vor.

2. Auch wenn das hier in diesem Forum nicht gut ankommt, aber Frau Wagenknechts Position zum russischen Regime und zum Ukraine krieg sind so inkompatibel mit meinem Denken und Empfinden, dass dies bereits ein "Ausschlusskriterium" ist. In Analogie dazu sind manch andere Politiker oder Parteien prinzipiell unwahlbsr, wenn sie bestimmte Positionen vertreten, die für mich völlig ausgeschlossen sind (z. B. AfD).
Es gibt sicher keine Partei, deren Programm zu 100% den eigenen Vorstellungen entspricht. Da muss man eben Kompromisse machen., solange es keine K.O.-Kriterien gibt.

So, die letzten beiden Punkte führten ein wenig vom inhaltlichen Diskussionspunkt weg, aber aus Respekt vor Ihrer sehr differenzierten und sachlichen Replik, wollte ich ein Stück meiner inneren Einsichtsbildung mit Ihnen teilen - und freue mich auf ggf. weitere Diskussionen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten