gummy12 schrieb am 11.08.2023 22:43:
murdock01 schrieb am 11.08.2023 20:56:
wenn man sich nur die Probleme (die derzeitigen und vor allem die noch kommenden) ansieht.
Die derzeitige Partei "Die Linke" ist irreparabel kaputt, unterwandert von Spinnern, denen identitätspolitische Flausen wichtiger sind als die realen Probleme sozial Benachteiligter.
Diese Partei wurde von der linksliberalen Elite gekapert, die nicht mehr die Themen der Verteilung von Eigentum und ökonomischer/politischer Macht sondern stattdessen die von vermeintlich diskriminierten Minderheiten in den Mittelpunkt ihrer Politik stellt.
Anstatt die Aufmerksamkeit auf gesellschaftliche Strukturen und Besitzverhältnisse zu richten, lenkt die Identitätspolitik diese hin zu individuellen Eigenschaften wie Ethnie, Hautfarbe und sexuelle Orientierung.
Statt soziale Ungleichheit, Armutslöhne und Hungerrenten zu thematisieren, drehen sich linke Debatten heute oft um Sprachsensibilitäten, Gendersternchen und Lifestyle-Fragen.
Und mit "Offene-Grenzen-für-Alle" ist sich die Neo-LINKE erstmals einig mit Arbeitgeberverbänden und Vermietern – schließlich ist „Offene-Grenzen-für-Alle“ in den 4 Grundfreiheiten des Neoliberalismus enthalten: Freier Kapitalverkehr, freier Dienstleistungsverkehr, freier Warenaustausch und freier Arbeitskräfteaustausch.
Linke Identitätspolitik ist nicht mehr Klassenkampf für die Interessen der unteren, benachteiligten Klassen der Bevölkerung, sondern Klassenkampf "von oben" für eine ambitionierte, akademisch gebildete Schicht, die sich von "denen da unten" versucht abzugrenzen.
Das Projekt einer gesamtdeutschen linken Partei ist gescheitert, besser gesagt gescheitert worden. Ob aus den Trümmern eine neue linke gesamtdeutsche Kraft hervorgehen kann, ist noch nicht abzusehen. Zu erhoffen und bitter nötig wäre es aber.Kannst du deine Thesen anhand des Wahlprogramms belegen?
Anhand des Wahlprogramms? Lach. Seit wann haben Wahlprogramme irgendwelche Aussagekraft?
Ich kann mich noch recht gut an die Aussage eines ehemaligen Vorsitzenden einer ehemals sozialen Partei erinnern: "Es ist unfair, Politiker an ihren Wahlversprechen zu messen."
Nein, Parteien kann man nur nach dem beurteilen, wie sie handeln. Und da gibt es genügend Beispiele, auf die meine Meinung begründet ist.