Bodo Ramelow, der von den Linken gestellte Ministerpräsident Thüringens, gehört im Ukraine-Krieg sicherlich zu den radikalsten Eskalationspolitikern Deutschlands. Ramelow forderte und fordert nicht nur weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. Er tritt auch immer wieder mit vom Mainstream gern verbreiteten russo-phobischen Sprüchen an die Öffenlichkeit. Im November 22 verkündete er z. B. "Russland führt seinen Krieg auch in Deutschland" und schürte damit die Angst vor russischen Einfluss-Agenten.
Und während selbst Grüne- und FDP-Politiker i. d. R. eine unsägliche Gleichsetzung Putin=Hitler vermeiden, Ramelow scheut sich nicht davor. "Was Hitler nicht geschafft, hat Putin jetzt vollendet", posaunte er in die Öffentlichkeit, nachdem ein überlebender Buchenwald-Häftling bei einem Raketenangriff in Charkow ums Leben gekommen war.
Gysi hat Mitte Juni, synchron mit dem Bundesvorstand, ganz ausdrücklich Sarah Wagenknecht zur Rückgabe ihres Bundestagsmandats aufgefordert. Von einer auch nur leisen Distanzierung Gysis gegenüber Ramelow ist mir nichts bekannt. Im Gegenteil: Speziell von Ramelow und den Thüringer Linken, die die Eskalations-Positionen ihres MP ja auf einem Parteitag ausdrücklich abgesegnet haben, lässt sich Gysi immer wieder in PR-Aktionen einbinden. 2022 übernahm er sogar eine Rolle in einem Karnevalsvideo Ramelows.