Cinclus schrieb am 04.12.2023 12:19:
Genau da funktioniert es nicht, weil der Strom aus Kernenergie gegenüber regenerativ erzeugtem Strom in keiner Weise konkurrenzfähig ist.
Man sollte schon gleiches mit gleichem vergleichen. Der Windstrom kostet (nach Fraunhofer) in der Erzeugung etwa 4 bis 12 ¢ pro kWh und im dafür weniger geeigneten Süddeutschland etwa 15 bis 21 ¢ pro kWh. Bei PV liegen die Kosten (nach Fraunhofer) in der Erzeugung bei etwa 3.5 bis 11 ¢ pro kWh.
Aber diese Energiequellen sind für sich alleine nicht grundlastfähig und sie erfordern einen gewaltigen Netzausbau. Berücksichtigt man auch die Kosten für Stromspeicher und Netzausbau, so sprechen wir wohl von etwas über 40 ¢ pro kWh, für den dann grundlastfähig gemachten Wind- und PV-Strom. Wohlgemerkt, in der Erzeugung, darin sind weder Abgaben und Steuern noch die Gewinne der Energieproduzenten und Netzbetreiber enthalten!
Da es sich bei einem Hochofen um das Paradebeispiel eines Industrieanlage handelt, die zwingend auf eine sichere, zuverlässige und allzeit verfügbare Energie angewiesen ist, denn schon ein längerer Stromausfall zerstört eine solche Anlage, wird der Strom aus Wind und Sonne den Betreiber des Hochofens wohl deutlich mehr al s 40 ¢ pro kWh kosten. Ohne massive Subventionen kann eine solche Anlage mit Strom aus EE niemals wirtschaftlich betrieben werden.
Vergleichen wir das mit dem von Hause aus grundlastfähigem Strom aus Kernkraftwerken (gem. z.B. BFE, Neubau: 5 bis 12 ¢ pro kWh; bestehende Anlagen 4 bis 7 ¢ pro kWh) , sollte ohne weitere Erklärung klar werden, dass die Kernenergie grundlastfähigen Strom sehr kostengünstig produzieren kann. Die in Deutschland abschalteten Kernkraftwerke haben gem. Pressemitteilung im Verlängerungsbetrieb den Strom für 2.8 ¢ pro kWh erzeugen können. Der durch die Abschaltung der Kernkraftwerke hervorgerufene Preisanstieg beim Strom war also vorprogrammiert und für jeden klar denkenden Menschen absehbar, zumal der wegfallende Strom nicht nur billig war, sondern das Abschalten auch noch zu einer Verknappung des Stroms an den Strombörsen führte, was sich insbesondere an Tagen ohne Wind und Sonne sehr negativ bemerkbar macht.
Weiter sollte man nicht unerwähnt lassen, dass die Kernenergie auch in Sachen CO2 sehr gut abschneidet, lediglich Offshore-Windkraftanlagen an sehr guten Standorten setzen (selbstredend nur dann, wenn die notwendigen Stromspeicher und der Netzausbau nicht berücksichtigt wird) pro kWh geringfügig weniger CO2 frei. Aber die Kernenergie schlägt die Stromerzeugung per PV in Sachen CO2-Freisetzung um Längen. Alles in allem hat die Grüne Politik dazu geführt, dass Deutschland, knapp nach Polen, nun in der EU den Strom mit der größten CO2-Freisetzung produziert.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.12.2023 13:20).