Life.3 schrieb am 04.12.2023 14:03:
Wasserstoffversprödung war zentrales Problem in der Ammoniaksynthese.
Wasserstoff unter hohem Druck und Temperatur beaufschlagt den Reaktorbehälter aus hochfestem Stahl. ( gelöst per "weicheisen" Inlay. )
Richtig. Aber auch hier gilt wieder: Fester Stahl kommt bei einer Temperatur, die immer noch >1000 °C unterhalb von seinem Schmelzpunkt liegt, über lange Zeit mit Wasserstoff in Kontakt.
Die Bedingungen im Hochofen sind grundlegend anders. Viel höhere Temperatur => Wasserstoff löst sich weniger im Stahl, viel kürzere Zeit, anderer Aggregatzustand des Stahls, usw.
Und ehrlich gesagt: Wenn es aussichtslos wäre, mit Wasserstoff brauchbaren Stahl herzustellen, glaube ich eher nicht, dass die Salzgitter AG jetzt einen 30 Meter hohen Wasserstoff-Hochofen bauen würde. Die Technik wurde sicherlich schon im kleineren Maßstab erprobt.
Von einer Ausnahme abgesehen: Es wäre prinzipiell vorstellbar, dass eine Firma einen Wasserstoff-Hochofen baut, um Fördergelder einzustreichen, und die Anlage nachher z.B. mit Erdgas weiterbetreibt, weil das billiger ist und besser funktioniert. Das möchte ich aber absolut nicht unterstellen.