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  • Dreikäsehoch

61 Beiträge seit 28.05.2012

Re: Sanders wäre der Traumgegner von Trump

Lasse Reden schrieb am 23.02.2020 17:08:

Cemi schrieb am 23.02.2020 16:42:

Richtig. Und genau deswegen käme es einer Revolution Nähe, wenn die Demokraten es zuließen, dass Sanders gegen Trump antritt. Letzterer würde förmlich aus dem Amt gefegt.

Was für ein Blödsinn. Sanders wäre der Traumgegner von Trump. Bei den Amis konnte man mit Sozialismus noch nie einen Blumentopf gewinnen. Sozialismus ist einfach unamerikanisch.

Aber nein, das lassen sie nicht zu. Nie und nimmer!

Da sind wir uns ausnahmsweise einig. Die Demokraten-Nomenklatura will nicht schon wieder die Wahl verlieren, deshalb muss Sanders abgesägt und ein aussichtsreicherer Kandidat installiert werden. Die Frage ist nur noch, wie sie das hinkriegen.

Und wieder jemand, der in den 90ern stehen geblieben ist und ein ziemlich simplistisches Bild von den USA hat.
Also unter den Leuten über 50 würde ich dir durchaus zustimmen, da wird ein Sanders vermutlich niemals nennenswert über 50 % kommen. Aber schau dir mal an wie die Leute unter 40 so ticken. Es gibt gar nicht so wenige, die gerade wegen TTIP und den Folgen von NAFTA für Trump gestimmt haben. Das sind Leute, die jetzt nicht notwendigerweise sonderlich begeistert von Trump waren, aber eben Clinton und ihre Handelspolitik so gehasst haben, dass sie Trump wählten. Viele dieser Wähler sind für Sanders durchaus erreichbar und befinden sich in den Swingstates Ohio, Wisconsin, Pennsylvania. Ein Sanders wird mit Sicherheit auch Stimmen hier und da verlieren (durch Nicht- oder Trumpwähler). Aber da wir es ja mit einem Electoral College zu tun haben ist eben die Frage wo sich diese befinden. Wenn ich z.B. in New York Stimmen verliere (wobei Sanders mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit trotzdem NY gewinnen würde und damit die Wahlmänner) aber gleichzeitig Wähler in knappen Staaten hole und diese damit gewinne, dann ist es das mehr als nur wert.
Außerdem haben die USA eine vergleichsweise niedrige Wahlbeteiligung, d.h. man kann durch Wählermobilisierung deutlich mehr erreichen als in Deutschland.

Von Florida wird man sich wohl unter Sanders verabschieden müssen, dafür verbessert man möglicherweise die Chancen in Ohio, Wisconsin, Pennsylvania, Indiana.
Genauso wird es schwieriger North Carolina und Georgia zu holen, dafür steigen die Chancen in Arizona, Nevada, Colorado. Und da Sanders gut unter Latinos abschneidet, kann es durchaus sein, dass sich Trump gezwungen sieht Ressourcen in Texas einzusetzen, die er eigentlich in anderen Staaten dringend benötigt. Texas ist die demographische Zeitbombe der Republikaner, Sanders wird Texas nicht gewinnen, sich aber diebisch freuen wenn die GOP dort Geld verbrennen muss.

Also so wie ich das sehe hat Sanders gute Chancen. Die Leute sind angepisst, weil Obama mit vielen wagen Verprechungen gestartet ist und die Leute in Summe dann doch enttäuscht hat. Viele denken jetzt, wenn sich was ändern soll dann muss jemand reinkommen der extrem ist und nicht mit Wallstreet paktiert. Und diese Haltung haben selbst viele Leute, die inhaltlich nicht mit Sanders übereinstimmen.

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