Aber warum erst jetzt, wo Sanders 79 wird? Was ja durchaus ein Problem ist und einige dann doch zweifeln lässt. Wäre er zwanzig Jahre jünger, dann hätte er noch mehr Stimmen. Am Rande.
Nun ja, nach dem Ende des Ostblocks wurde eben alles abgeräumt, was bis dahin den sozialen Frieden bewahrt hatte. Die Neoliberalen haben die Medien monopolisiert und es ist müßig, zu überlegen, ob es dagegen eine Strategie gegeben hätte. Wo das gelungen ist, lässt sich an einer Hand aufzählen: wenige Länder in Südamerika und neuerdings Portugal. In diesen Jahren ging halt nix. Die anderen waren zu stark.
Aber jetzt. Jetzt ist genau das wieder gefragt. Und ausgerechnet in den USA. Und: die Trends in den USA kommen fünf Jahre später auch bei uns. Und: Sanders wird dazu die Vorlage liefern. Ein zusammenhängedes und -passendes Programm über alle Themenbereiche.
Es wird nicht einfach für ihn. Trump hat den Konzernen alle Steuern erlassen und dann gab es Jobs und Lohnerhöhungen. Da ist nicht wenig Pädagogik dabei, das soll einen Lerneffekt haben. Aber nach Ende der Pädagogikphase ist das System dann noch ein wenig schäbiger und mieser für die Arbeitenden. Und was, wenn Sanders jetzt die Steuern wieder einführt? Die werden sofort Leute entlassen. Schwarze Pädagogik. Das ist es, was linken Regierungen die Arbeit so schwer macht.
Aber er scheint sich nicht im Geringsten zu fürchten. Irgendwie scheint er ein Ass im Ärmel zu haben. Ich hoffe, dass er es ausspielen darf.
Gruß Artur