Aus Hartz-IV wird "Bürgergeld" – so plant es zumindest die neue Bundesregierung. Werden die Pläne realisiert, dann setzt das Bürgergeld einen Kontrast zum Hartz-IV-Bezug: Die Betroffenen sollen für eine Übergangszeit nicht gezwungen werden, Vermögenswerte aufzubrauchen. In dieser Zeit sollen sie auch nicht gezwungen werden können, in eine kleinere Wohnung umzuziehen.
Da kann man sich schonmal fragen, wer die großen Nutznießer dieses "Bürgergelds" sind: Die prekären Selbstständigen.
Ein normaler Angestellter hat als Zwangsabgabe seine Arbeitslosenversicherung, die ihm für einen Übergang einen Teil seines Lohnes ohne jegliche Forderungen z.B. dem Umzug in eine kleinere Wohnung zahlt.
Wollen wir doch einmal hoffen, dass hier nicht wieder nur die Angestellten verarscht werden. Die erste Verarsche war ja schon die Streichung der Arbeitslosenhilfe. Jetzt steht am Horizont, das ggf. die Bezugzeiten für das ALG I angerechnet werden und damit eine weitere Schlechterstellung stattfindet.
Für die Studie wurden 2.621 Personen als "repräsentative Stichprobe" befragt. Ihnen wurden fiktive Fallbeispiele vorgelegt mit einem fiktiven Fehlverhalten. Danach sollten sie eine aus ihrer Sicht angemessenen Sanktionshöhe zwischen null und 100 Prozent auswählen.
Nur sind die Arbeitsberater nicht irgendwelche Hampel von der Straße. Denen liegt auch die komplette Fallakte vor. Zudem haben die Kontakt mit der Person und auch zu einem erheblichen Teil wurden diese Leute über einen längeren Zeit auch von ihnen betreut.
Und dann geilt man sich an Namen auf, die irgendwelche Studienteilnehmer statt valider Informationen für irgendwelche Bewertungskriterien heranziehen?
Fakt ist jedenfalls, dass viel mehr Yildirims als Bergmanns unser Schulsystem ohne Schulabschluss verlassen. Das liegt hauptsächlich nicht daran, dass die den Hauptschulabschluss nicht hätten schaffen können, sondern weil Leutchen ohne Schulabschluss praktisch kaum vermittelbar sind. Die Zeiten des blöden Kistenschleppers am Hafen sind einfach vorbei. D.h. die Arbeitsagentur kann diese Leute kaum vermitteln und gibt Ruhe. Da können diese Brüder ihrem abgabefreien Job in der Parallelgesellschaft viel bequerner nachgehen.
Bei den "Bergmanns" fällt dieser "Karrierepfad" praktisch aus.
Der Befund zeige aber auch, "dass es de facto in der Bevölkerung auch diskriminierende Faktoren gib, die das Verständnis von Hilfewürdigkeit und folglich auch von Sanktionen in der Grundsicherung beeinflussen", folgerte Linden. Diese Erkenntnisse müssten auch deshalb beachtet werden, da auch Fallmanager solche Einstellungen hegen könnten.
Die spannende Frage ist eher, wie die "Forscher" auf das dünne Brett kommen, dass sich alle Ethnien hier gleich integrieren wollen. Dieser Diskriminierung liegen i.d.R. auch entsprechende Erfahrungen zu Grunde. Ein "Smith", "Beauchamp" oder "Sung" bräuchte weniger Angst vor Sanktionen haben.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.01.2022 17:49).