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  • Wever

633 Beiträge seit 13.06.2010

Weckruf in der Trauerhalle

Weckruf für eine gemeinsame EU-Außenpolitik gegenüber den USA

Welchen Inhalts sollte denn ein solcher Weckruf sein? Angesichts der seit dem Ende des letzten Weltkrieges systematisch betriebenen Verluxemburgerung Europas wäre es vermutlich ein Jahrhundertwerk, Europa zu einer "souveränen" Außenpolitik zu befähigen. Aber soviel Zeit haben viele Staaten in Europa überhaupt nicht mehr. Irgendwann in den 2040er/2050er Jahren werden die BRDler in der BRD in den Minderheitenstatus kommen. Die "Politik" wird dann von einer orientalisch-slawischen Mischbevölkerung - ob in Wahlen, Bürgerkriegen oder Diktatur - gestaltet werden. Und ob diese künftige Mehrheitsbevölkerung etwas mit "Europa" am Hut haben wird, dies ist (k)eine knifflige Frage.

Kurzfristig bliebe also allenfalls ein Zuhälterwechsel (Rußland statt USA), der aber keine wirkliche Option ist, da die EU nur mit dem aktuellen Finanzsystem noch einige Zeit am Leben erhalten werden kann (woran die Russen zuallererst ein zumindest mittelfristiges Interesse haben). Also will in Wahrhheit auch niemand nicht einmal einen Zuhälterwechsel. Die feuilletonistischen "Bordellärzte" (darüber Ivan Bloch in seinen Studien zum Marquis de Sade) können also in aller Ruhe dem Dahinsiechenden weiter theoretische Vorschläge machen. In China fällt deswegen kein einziger Sack Reis um.

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