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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Dummheit

Hat es eigentlich schon einmal einen Krieg gegeben, den man nicht als 'Angriffs'krieg bezeichnen könnte? Ist es nicht immer so, dass eine Partei die andere angreift und somit den Krieg eröffnet? Krieg ist ja kein Brettspiel.

Alle Menschen sind gleich, aber ein paar sind gleicher, heisst es sarkastisch. Alle Kriege sind gleich völkerrechtsverletzend in ihrem Ursprung, aber bei denen, die der Westen oder dem Westen zugeneigte Regierungen anfangen, spielt das keine Rolle. Die per definitionem Guten haben stets ganz hervorragend gute, ethisch einwandfreie Gründe.

Auch Neuber schafft es nicht recht, von der ethischen Schiene herunterzukommen, obwohl ein Blinder mit Krückstock leicht feststellen kann, dass es in zwischenstaatlichen Beziehungen um Interessen und Macht geht, sonst nichts. Dafür muss man nicht einmal Egon Bahr heissen.

Der Westen, speziell die westliche Vormacht sieht Felle davonschwimmen und setzt nun alle Mittel ein, auch die sogenannt weichen, die die Lufthoheit über den Stammtischen und Wohnzimmern sichert, um sie daran zu hindern, doch der Strom der Geschichte ist stärker.

Aber konkret, die Ernährungskrise ist bisher - bald wird sich das ändern - nicht auf einen Mangel an Nahrungsmitteln zurückzuführen, sondern wie fast immer in der Geschichte auf fehlende Kaufkraft. Noch liegt genug Getreide in den Speichern, diejenigen, die nun versuchen Russland für Hungernde verantwortlich zu machen, hätten die Macht sie zu öffnen und ihren Inhalt zu bezahlbaren Preisen zu verteilen. Aber da - entsetzte Gesichter - Markteingriff, nur über unsere Leichen!

Wie gesagt, bald wird sich die Situation ändern, aber nicht wegen Russland. Wir sind zu viele und unsere Landwirtschaft ruiniert die Böden in rasendem Tempo. Im neusten Global Land Outlook (GLO2) der UNO heisst es, bereits seien 40 Prozent der Böden degradiert, Tendenz stark steigend. Selbstverständlich hilft ein Krieg nicht, im Gegenteil. Umso mehr müssten alle Stakeholder eine konziliante Haltung einnehmen und gemeinsam einen Modus vivendi aushandeln. Stattdessen machen sie das Gegenteil, verweigern sich jeder Kommunikation und verhelfen der Waffenindustrie zu neuen Höhenflügen. Das zeugt angesichts der ökologischen und sozialen Gesamtlage von einer unglaublichen Dummheit, ganz gewiss nicht von ethischer Überlegenheit.

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