Sentinel schrieb am 29.08.2023 18:18:
Und man fragt sich immer wieder: Wo bleibt denn unser Auslandsgeheimdienst? Der sollte doch eigentlich Tag und Nacht damit beschäftigt sein, Schmuggelrouten, Zwischenhändler und Sanktionsbrecher ausfindig zu machen und zu intervenieren.
tut er ja auch. Gut Ding will eben Weile haben. Und so ganz auf Prio Nr. 1 ist das vermutlich ja auch nicht gesetzt, wir haben schliesslich Traditionen zu pflegen. Schlussendlich zeigen die Sanktionen eben insofern Wirkung, dass man sich wirtschaftlich von Russland weitgehend entkoppelt, und in Russland massiv Handlungsbedarf entsteht.
Ob die damit gut oder schlecht zurechtkommen, ist eine Frage des langen Atems. Russland kann damit offensichtlich irgendwie umgehen, das sieht man, aber es begibt sich in ungeahnte neue Abhängigkeiten. Das darf man nicht ganz so kleinmütig wie Frau Baerbock sehen, denke ich. Kurzfristig macht's eben das Leben in Russland teurer, langfristig werden Entwicklungsmöglichkeiten blockiert.
Man wird auch unter diesen Bedingungen einen wirtschaftlichen Modus vivendi mit Russland finden, aber der stellt Russland eben insgesamt vor andere Herausforderungen als wenn es keine Sanktionen gäbe.
Wer je davon ausgegangen ist, dass die Sanktionen den Krieg, oder Russlands Fähigkeit den Krieg zu führen, kurzfristig beenden, hat einfach die letzten 9 Jahre verpennt.
Man muss der Ukraine schon Waffen liefern, das lässt sich nicht durch Sanktionen ersetzen. Die Idee wäre wirklich naiv.