Der Rubel hielt sich vor dem Februar 22 längere Zeit im Korridor 75 bis 85 für einen Euro. Unmittelbar nach der Kriegseskalation viel der Rubelkurs kurzzeitig auf rund 150 für einen Euro. Dann erholte er sich wieder und stieg wiederum kurzzeitig auf ca. 60:1, um in den letzten Wochen bis auf 110:1 nachzugeben. Heute morgen legte der Rubelkurs deutlich zu und notierte bei Börsenbeginn mit 103,75:1.
Schaut man sich die Kursbewegungen von Währungen ausserhalb des G7-Raumes an, dann sind die Schwankungen beim Rubel, auch im Vergleich zu Ländern ohne Krieg und Wirtschaftssanktionen nichts ungewöhnliches. Von einem "Rubelverfall" zu schreiben ist unsinnig, wie es überhaupt abwegig ist, die Kursentwicklung nationaler Währungen als bedeutsame Kennziffer makro-ökonomischer Entwicklungen zu nehmen. Dafür sind bei den Währungskursen Sonderaspekte und nicht zuletzt die Spekulation zu bedeutsam.
Dass Russlands Wirtschaft durch Sanktionen und Krieg erheblich unter Druck steht, wird in Russland von niemand geleugnet und ist eine ganz andere Sache.