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  • teutolith

mehr als 1000 Beiträge seit 25.03.2014

Ah, das inzwischen tägliche Gebettel um einen Waffenstillstand

"(...) Plan B für den Fall, dass die derzeitige ukrainische Offensive scheitert. Sollte sie scheitern, was immer wahrscheinlicher wird, ist die wahrscheinlichste Alternative zu einer diplomatischen Lösung ein unbefristeter und blutiger Zermürbungskrieg, der in etwa den gegenwärtigen Schlachtlinien folgt."

Laut TP ist die Gegenoffensive längst gescheitert, oder sie ist gerade am Scheitern. Unterdessen, in der Wirklichkeit an der Front:

Alexander Khodakovsky, former commander of the Vostok Brigade of the so-called Donetsk People's Republic, wrote that Russian troops in Novomaiorske, Novodonetske, and Kermenchyk have been constantly hit by artillery for 4 days with almost no Russian counterbattery response.

https://twitter.com/MalcontentmentT/status/1697843678927302816

Wir werden sehen, wie die Politiker wieder die ersten sein werden, die sich einen Erfolg der Ukrainer ans eigene Revers heften wollen. Der Fall wird hier komischerweise nie erwähnt.

"Dazu gehören die Fortsetzung der schrecklichen menschlichen Verluste und die fortgesetzte Zerstörung der ukrainischen Wirtschaft, wobei überhaupt nicht sicher ist, wer für den Wiederaufbau aufkommen wird."

Auch wie immer fehlt hier der entscheidende Satzteil: die Fortsetzung der schrecklichen menschlichen Verluste und die fortgesetzte Zerstörung der ukrainischen Wirtschaft DURCH DIE RUSSISCHEN INVASOREN. Stünde der da, könnte man auch die gestellte Frage schnell beantworten: selbstverständlich der Verursacher.

"Was Sarkozy tatsächlich gesagt hat, ist das Folgende:

Ohne Kompromisse wird nichts erreicht werden können, und wir laufen Gefahr, dass die Situation jeden Moment entgleist. Dieses Pulverfass könnte furchtbare Folgen haben ..."

Dieses "Pulverfaß" hat bereits furchtbarste Folgen, für die Ukrainer. Sarkozy will die vor den Bus schubsen, in der Hoffnung, dadurch das eigene Land heraushalten zu können. Schäbiger geht es nicht mehr. Und es würde nicht funktionieren. Aggressive Imperialisten vom Schlage Putins überzeugt man durch knieweiches Nachgeben höchstens davon, sich in einem nächsten Anlauf noch mehr zu holen. Die faktische Opferung der Krim hat den Überfall vom 24.2.22 nicht verhindert, im Gegenteil.

"Die Ukrainer ... werden sich zurückholen wollen, was ihnen zu Unrecht genommen wurde. Aber wenn sie es nicht vollständig schaffen, werden sie die Wahl haben zwischen einem eingefrorenen Konflikt ... oder dem Ausweg eines Referendums (in den seit 2014 von Russland besetzten Gebieten) unter strenger Aufsicht der internationalen Gemeinschaft ... Jede Rückkehr zu den früheren Verhältnissen (d.h. ukrainische Herrschaft über die Krim) ist eine Illusion. Ein unanfechtbares Referendum ... wird notwendig sein, um den aktuellen Stand zu konsolidieren."

Verplappert? Ein unanfechtbares Referendum würde womöglich ergeben, daß die Mehrheit der Ukrainer in den annektierten Oblasten nicht zu Rußland gehören will. Einzige Ausnahme könnte die Krim sein. Aber die wird sowieso ohne Kampf an die Ukrainer fallen, sobald die ihre Versorgung abgeklemmt haben.

"Im Februar erklärten ungenannte Beamte der Biden-Administration (...)"

Yeah. I don't give a shit.

"Das führt jedoch zu der offensichtlichen Frage – oder sollte es zumindest: künftige Verhandlungen über was?"

Bravo! Daß man das bei TP nochmal lesen kann! Verhandlungen worüber? Was die Ukrainer opfern müssen, weil der ach so "kriegsgeile", "bellizistische" Westen Angst davor hat, direkt in den Krieg verwickelt zu werden, den der Aggressor nicht einmal gegen die Ukrainer gewinnen kann? Was man dem notorischen Massenmörder und Kriegsverbrecher im Kreml auf "diplomatischem" Weg zuschanzen kann, das er mit seinen Truppen nicht schafft?

"Sie haben sich auch nicht mit der Frage befasst, wie eine solche Friedensregelung international legitimiert werden könnte. Hier hat Sarkozy eine demokratische Lösung vorgeschlagen, die auch von Thomas Graham und anderen vorgeschlagen, aber von den Regierungen der westlichen Demokratien rigoros ignoriert wird: die Entscheidung durch international überwachte Referenden in die Hände der Bevölkerungen der betroffenen Gebiete zu legen."

Wie man es auch verkleidet, es bliebe ein Erfolg des völkerrechtswidrigen Angriffs, über gewaltsame Grenzverschiebungen auch nur zu diskutieren. Halbwegs legitim wäre so ein Referendum sowieso nur, wenn auch die Vertriebenen und die Insassen der russischen Folterlager mit abstimmen dürften. In die lassen die Besatzer noch nicht einmal das Rote Kreuz. Im übrigen steht der Ausgang eines solchen Referendums keineswegs fest. Selbst in den besetzten Teilen hat sich die Stimmung massiv gegen die Besatzer gedreht. Putin wird deshalb niemals zustimmen. Und dann? Gibt es dafür einen "Plan C"? Läßt man ihn dann einfach machen, den nächsten Überfall vorbereiten, um des "lieben Friedens" willen?

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